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und eine Tochter beweinten mit dem Vaterland seinen Heim¬
gang. Wie bei Thorwaldsens Abscheiden durcheilte auch bei
seinem Tode die Trauerkunde wie ein Lauffeuer die Stadt,
und auch sein Begräbniss wurde in ähnlich feierlicher Weise
begangen. Am Abende vor der Beerdigung ward die Leiche
nach der mit schwarzem Tuch decorirten Frauenkirche ge¬
bracht. Vormittags gegen 10 Uhr versammelte sich das Ge¬
folge im Universitätsgebäude und begab sich von da, gegen
3000 zählend, zwischen 11 und 12 Uhr zur Kirche. Bischof
Mynster hielt die Trauerrede. Unter einem Trauermarsch von
der Orgel ward der Sarg von Männern aus allen Ständen aus
der Kirche getragen durch die Westerbrostrasse nach dem
Friedrichsberger Gottesacker, und in die Familiengruft des
Entseelten hinabgesenkt. Bei dem kleinen Hause, in welchem
Oehlenschläger zuerst das Tageslicht erblickte, hielt der Zug
so lange an, bis ein Lebewohl von H, C. Andersen von
mehreren Gesangvereinen gesungen war. Am Grabe hielt
Grundtwig tief bewegt eine kurze Rede, wonach das Grab mit
Erde gefüllt wurde.
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Der vaterländische Dichterthron ist jetzt leer; aber wer
wirds wagen, ihn zu besteigen? Wer ist würdig die gesunkene
Spitze nach ihm zu ergreifen, der
„Walhalla aus dem Dunkel der Zeiten hervorrief
Und der Südens Feuer mit der Stärke des Nordens paarte?"
14 Das .tzerzogthum LauenLurg
Lauenburg, von Norden nach Süden, zwischen dem Flecken
Groß-Gronau und der Stadt Lauenburg, 6 */2 Meilen lang, von
Westen nach Osten 5'/« Meilen breit, ist 19 sj Meilen groß und
hat 46,500 Bewohner. Dies freundliche Herzogthum, das südliche
Dreieck der Halbinsel, hat in unsern Zeiten und auch schon früher
das seltsame Schicksal gehabt, wie ein Stück Gelh betrachtet zu
werden und in Folge dessen wie ein ordinaires Zahlungsmittel
immer aus einer Hand in die andere zu gehen. Blos in unserm
Jahrhundert ist es durch fünf, ja fast sechs Hände gewandert; sein
Landesherr saß erst in London, dann in Paris, dann wieder in
London, dann in Berlin, dann in Kopenhagen. Als sein Landes¬
herr in Paris saß, war es ein Hauptbestandtheil des Departe¬
ments der Elbmündungen und bestand aus dem Canion
Schwarzenbeck im Arrondissement Lübeck. DÄ Castro»
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