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der Strom mehr und mehr unter der nördlichen Küste ein, wogegen
die südliche Küste in demselben .Verhältniß verschlickt. Die auf
älteren Karten unter der eiderstedtischen Küste angegebene Hallig,
Vutenqueller, hat daher seit dem Jahre 1825 ihren Platz gänzlich
verändert, jetzt ist nämlich der Strom eben da am tiefsten, wo
früher die Insel lag. S o m m e r d e i ch e sind am nördlichen Ufer
vom Bastenbroker Kog an gebaut, südlich vom Dorfe Hamdorf
bis Tielen in Stapelholm, wo die Winterdeiche beginnen. Auf
dem südlichen Ufer reichen die Winterdeiche bis zum Ausfluß des
Süderbecks, südlich von der Lerfähre. — Vor der Bedeichung hatte
die Eider einen ganz anderen Lauf längs der nördlichen Gränze
Dithmarschens. Sie floß damals in mehreren Armen, unter denen
die 2 bedeutendsten, die Norder- und Süder-Eider, sich da, wo jetzt
Friedrichstadt liegt, trennten. Die Süder-Eider verfolgte- allein den
jetzigen Lauf, die Norder-Eider dagegen lief zwischen Schwabstedt
und Eiderstedt, vereinigte sich mit der Treene und ergoß sich in drei
Mündungen, Eiderstedt in 3 Inseln theilend, in die Westsee. Auf
der südlichen Seite schied ein dritter Arm Tielenbemme von Dith¬
marschen und ein vierter bildete zwischen Bösbüttel und St. Annen
eine Insel. Die Tr ave, ca. 14 Meilen lang, entspringt in Wa-
grien in der Gegend des Kirchdorfes Sarau, fließt am Gute Glasau
vorbei und darauf in südwestlicher Richtung in den Wardersee.
Nach ihrem Austritt aus demselben fließt sie erst eine kurze Strecke
westlich, biegt sich darauf, V« Stunde nördlich von Segeberg, nach
Süden und folgt dieser Richtung der Stadt Segeberg und dem
Schlosse Traventhal vorbei bis nach Oldesloe, wo sie sich bis
Klein-Wesenberg nach Osten wendet. Bon diesem Dorfe nimmt
sie abwärts eine nordöstliche Richtung nach Lübeck, und umfließt die
ehemalige alte berühmte Hansa im Westen als ein 80 bis 100 Fuß
breiter, für kleinere Handelsschiffe schiffbarer Fluß. Dann läuft sic
erst nordwärts hinunter zum Flecken Schwartau, macht darauf einen
großen Bogen gegen Nordost und am Flecken Schultup vorüber der
Ostsee zu. Die Sch w ent ine hat ihre -Duellen in der hohen Mitte
des nördlichen Wagriens im Gute Mönchneverstorf, nimmt erst
eine westliche, später eine südliche Richtung und fließt unweit des
Kirchdorfs Malente in den Kellersee, durchströmt diesen sowie den
Dieksee und den Behlersee und fällt in den großen Plönersee, den
sie wie den kleinen auch durchströmt. Beim Gute Wittmold tritt
sie aus dem nördlichen oder kleinen Plönersee und fließt in nörd¬
licher Richtung dem Kielerfjord zu, in den sie bei Neumühlen mir
einer bedeutenden Breite und einer für große Bööte hinreichenden
Tiefe nach einem 8 Meilen langen Lauf mündet. Die Stör ent¬
springt westlich von Bornhöved und fließt als Wittorferaue erst
gegen Westen, nimmt darauf die Schwalau auf, die einen Zufluß
aus dem südlich vom Einfeldersee belegenen Moore erhält und durch