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Gebäude in der Mitte, von gestern her, mit Königlichem Wappen 
und der Inschrift: „Med Lov ffal Land bygges", ist das 
Regierungsgebäude mit dem Ständehause; aber Sehenswerthes 
und Lehrreiches für die Jugend und männliche Thatkraft predigt 
ein großes Grab, im Bruderkampf gefallener Helden, auf dem 
schönen Friedhofe im Westen der Stadt, ist zu finden in den 
Fabriken in der Stadt, der Papiermühle im Süden nnd der 
Kupfermühle im Norden vor der Stadt, zwei der größten und 
vollkommensten Anlagen ihrer Art auf der Halbinsel. Zum 
Schluß die Sage von der Schloßruine Duborg. Diese ist der 
einzige Rest des einstigen großen, imponirenden Flensburger 
Schlosses, das sich noch vor 130 Jahren über die Stadt erhob 
und das in der Vaterlandsgeschichte ebenso wie die Stadt oft eine 
verhängnißvolle Rolle gespielt hat. Noch rauscht die Sage un¬ 
heimlich um diese Ruine, und eine weiße Frau tritt auch wohl 
um Mitternacht hinter ihr hervor; sie zeigte einst einem armen 
Soldaten die Stelle, wo ein großer Schatz vergraben liege, von 
dem ihm die eine Hälfte, die andere aber der Kirche und den 
Armen gehören solle. Als aber der böse Geist in ihn fuhr und 
er ausrief: „Wie! soll ich denn nicht Alles haben?" da verschwand 
das Gespenst mit klagendem Ton in einer blauen Flamme, der 
Soldat aber starb am dritten Tage. Wohl kam nachher ein 
armer Student, der dieß hörte und meinte, er könne hier sein 
Glück machen, allein die weiße Frau erklärte, er gehöre nicht zu 
den dreien, für die der Schatz bestimmt sei; doch belohnte sie ihn 
für seinen guten Willen, und ließ ihn mit der Nase auf einen 
Haufen Geld fallen. Der geheimnißvolle Rest der Duborger 
Ruine aber steht unbeweglich, und so oft man versucht hat, ihn 
abzubrechen, so wächst in der Nacht das Abgebrochene wieder 
nach. 
(Anfang und Schluß von Biernatzki). 
62 Aus Flensburgs Vorzeit. 
s. Das Jahr 1410. 
Königin Margaretha und König Erich von Pommern haben 
so eben mit den Söhnen des verstorbenen Herzogs Gerhard von 
Schleswig, den jugendlichen Fürsten Heinrich, Adolf und Gerhard, 
einen Krieg wegen des Lehns Schleswig begonnen. Der Lehns-
	        
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