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beiterin auf einen Dreifuß, nimmt ein kleines Brett auf den
Schooß, und formt aus dieser Masse mit den Händen ohne jeg¬
liches Werkzeug alle Gefäße. Haben die Gefäße eine Festigkeit
erreicht, werden sie mit einem glatten Stein geebnet und schließlich
mit einem krummen Messer abgeputzt. Jetzt kommen sie in den
Trockenofen, d. h. sie werden über einer länglichen Grube, die
mit brennenden Tcrfsoden angefüllt ist, auf Stangen an einander
mit dem Boden nach oben hingestellt, und das Feuer so lange
unterhalten und verstärkt, als sich die Töpfe mit den Händen an¬
fassen und kehren lassen, dann sind sie zum Brennen fertig. Dieß
geschieht in einer runden Vertiefung, in welcher die Arbeiten in
Kreisen, einer um den andern vom Mittelpunkte aus, den ein
Haufen Torf bildet, hingestellt werden, und zwar die kleineren
Töpfe, Pfannen, Kaffeekannen, Ofenröhren u. dgl. unter die
größeren, alle mit dem Boden nach oben. Ist der äußerste Kreis
geschlossen, dann ist der Feuerhausen (Jldpyt) fertig, eine Lage
Torf kömmt oben über und wird angezündet, und darauf das
Ganze mit Erde bedeckt, damit die Torfmaffe nicht in Hellen
Flammen auflodert. Die fertige Waare wird sowohl zu
Schiff von Hjerting nach Hamburg und Kopenhagen versandt,
als auch von den bekannten Topfhäudlern allenthalben im Vater¬
lande feil geboten.
81. Die deutschen (Kolonisten und die Zi¬
geuner auf der jütländisehen Haide.
Vor hundert Jahren wanderten Auswanderer von der Pfalz
und Hessen nach Jütland um die Allhaide zu bebauen. Sie
empfingen unentgeldlich Ländereien und 20 Jahre Befreiung von
allen Abgaben, Zehnten und dem Kriegsdienst. Der Prediger
wird noch jetzt aus der Staatskasse besoldet und noch jetzt der
Gottesdienst in deutscher Sprache abgehalten, wie denn auch
selbstverständlich die Umgangssprache der Colonisten die Deutsche,
freilich mit jütschem Dänisch vermischt, ist, obgleich auch alle
dänisch verstehen und sprechen können. In ihrer Kleidertracht
und ihrem ganzen Leben sind sie von ihren Nachbarn jetzt nicht
mehr zu unterscheiden, haben vielmehr von ihnen den berühmten
Hausfleiß angenommen und als Gegengabe den Gebrauch der