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Heinrich in Canossa.
7. Gregors und Heinrichs Ende. Bald darauf erschien Heinrich mit einem
mächtigen Heere vor Rom und erklärte Gregor für abgesetzt. Nach dreijähriger Be¬
lagerung gelang es diesem zwar zu entkommen, aber bald raffte ihn der Tod dahin. —
Heinrich IV. aber mußte es noch erleben, daß sich sein eigener Sohn Heinrich, von
den Feinden des Vaters aufgehetzt, gegen ihn empörte und ihn sogar hinterlistiger¬
weise gefangen nährn. Zwar gelang es dem Vater zu entfliehen; aber bald daraus
starb er, gebrochen an Leib und Seele, zu Lüttich (1106).
VI. Die LreuWge und das Rittertum.
14- Der erste Kreuzzug. i096—1099.
1. Wallfahrten. Schon im 4. Jahrhundert war es Sitte geworden, Wall¬
fahrten nach dem heiligen Lande zu unternehmen, um am Grabe des Erlösers zu beten
und im Jordan zu baderr. Der Priester kleidete den Pilger in ein langes Pilger-
gelvand und versah ihn mit Kreuz, Pilgertasche und Pilgerstab. In allen christlichen
Ländern konnten die Pilger auf gastfreie Aufnahme rechnen, und so lange die Araber
im Besitz des heiligen Landes waren, durften sie ungehindert gehen und kommen.
Als aber im 11. Jahrhundert die Türken Herren des Landes wurden, hatten die
Pilger viele Drangsale auszustehen; sie wurden beraubt, mißhandelt und zuweilen
sogar getötet.
2. Peter von Amiens. 1094 machte auch der Mönch Peter von Amiens eine
Wallfahrt nach Jerusalem. Als er einst am heiligen Grabe betete, vermeinte er die
Stimme des Erlösers zu vernehmen: „Auf, Peter, eile in deine Heimat und verkünde