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Sonne stehen, so entstehen die Finsternisse. Wenn der dunkle Neumond zu¬ 
weilen in seinem Laufe gerade zwischen die Erde und die Sonne hineinrückt, nicht 
höher und nicht tiefer, so können wir vor ihm am hellen Tage die Sonne nicht 
sehen, oder doch nicht ganz, und wir erleben alsdann eine Sonnenfinsternis; die 
Sonnenfinsternis kann nur im Neumonde stattfinden. Wenn aber im Vollmonde 
die Erde gerade zwischen den Mond hineintritt, nicht höher und tiefer, so kann 
die Sonne nicht ganz an den Vollmond scheinen, weil die Erde ihren Strahlen im 
Wege steht. Alsdann entsteht eine Mondfinsternis. Die Dunkelheit, die wir am 
Monde erblicken, ist nichts anderes als der Schatten von unserer eigenen Erde, 
und ein solches Beispiel am Monde kann nur im Voll-Lichte stattfinden. Alle 
diese Finsternisse nun, die einzig von der Bewegung des Mondes und der Erde 
herrühren, wissen die Sternseher und Kalendermacher ein ganzes Jahr, und wenn's 
verlangt wird, auf weiter hinaus vorher zu sagen. 
Wenn der Mond in seinem vollen Lichte am Himmel erscheint, ist bekannt¬ 
lich die Helle nicht gleichmäßig über ihn verbreitet. Die Gelehrten haben früher 
gemeint, die helleren Teile seien Land, von welchen die Lichtstrahlen wieder zurück¬ 
prallen, und die dunkleren seien Wasser, welches die Lichtstrahlen verschluckt. 
Allein mit einem gehörigen Fernglase, wie es früher gar keine gab, hat man in 
neuerer Zeit auf dem Monde weite Ebenen, hohe Berge und tiefe Abgründe von 
wunderbarer Gestalt und Verbindung erblickt, aber kein Wasser. Hat man nicht 
sogar aus dem Schatten der Berge ihre Höhe ausgerechnet und gefunden, daß die 
höchsten Berge auf dem Monde höher sind, als die höchsten auf der Erde? Man 
bekommt Respekt vor den Sternsehern, die aus 50,000 Meilen Berge ausmessen, 
welche unser einer gar nicht sieht. Ein Dunstkreis ist um den Mond nicht bemerkt 
worden. Hat er aber kein Wasser und keinen Dunstkreis, so hat er auch keine 
Pflanzen und Tiere. 
Der Mond erhellt durch sein mildes Licht, welches der Wiederschein von 
seinem Sonnenscheine ist, unsere Nächte und ist der eigentliche Kalendermachcr 
unserer Erde. Allein auch die Erde bescheint mit ihrem Sonnenlichte die finstere 
Halbkugel des Mondes und erhellt seine lange, lange Nacht. Sieht man nicht in 
den ersten Tagen des Neulichts, wenn der Mond noch wie eine krumme Sichel am 
Himmel steht, den dunkeln Teil seiner Scheibe oder seine Nacht durch einen 
schwachen grünlichen Schimmer erhellt? Das ist eine Wirkung des Sonnenscheines, 
der von der erleuchteten Halbkugel unserer Erde auf den Mond fällt, oder i|t der 
Erdschein im Monde. 
135. Bei der Nacht. 
Ich sehe so fröhlich und gerne 
In euch auf, ihr freundlichen Sterne, 
Ihr lieblichen Kinder der Uacht. 
Ihr schimmert so freundlich hernieder 
Und wandelt in Eintracht, wie Brüder, 
Und lobt eures Schöpfers unendliche Macht. . 
Die Planeten und die Kometen. 
Es giebt zweierlei Arten der Sterne. Denn so sehr sie alle, groß und klein, 
in Unordnung unter einander zu stehen scheinen, so behalten doch die meisten der-
	        
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