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und das Weltgebäude vorgeführt, woran sich manches Andere,
z. B. vom Kalender anschließt.
Der dritte Abschnitt, Bibelknnde, will die im Consistorial-
ausschrciben vom 3l.März 1856 geforderte übersichtliche Kennt¬
niß der' heil. Schrift und ihre Bücher vermitteln und somit
gewissermaßen ein Wegweiser durch das Gesammtgebiet der
Bibel sein uiib den bibl. Geschichtsunterricht abschließen. Der Theil
„Land und Volk d er Offenbarnn g" giebt das für Volksschu¬
len Nöthige ans der bibl. Geographie und Alterthums¬
tünde. /
Der vierte Abschnitt wendet sich einem Gegenstände zu, über
den die pädagogischen Acten noch längst nicht geschlossen sind, der N
Sprachlehre. Das erwähnte Ausschreiben fordert neben den
allgemeinen Uebungen des Ab- und Aufschreibens rc., des
Buchstabiereuö ans dem Kopfe und des Dictierens, daß
sich der Sprachunterricht ans Lesebuch schließen und mit dem
Schreiben verbunden werden solle. Ich glaube, es ist entschieden
nicht die Absicht jenes Ausschreiben, zu einem regellosen Um¬
herschweifen oder zum unästethischen Zerzausen der schön¬
sten literarischen Produkte zu ermuntern: nein, der Unterricht soll
nur nicht todter Schematismus sein, sondern Leben mtb Gestalt
gewinnen. Am leichtesten wird sich der Unterricht ans Lesebuch
schließen können, wenn dieses selbst dazu die Hand bietet. Die
Verbindung mit dem Schreiben wird am leichtesten durch Auf¬
gaben erzielt. So glaube ich im Sinne der erwähnten Verord-
mlng gehandelt zu haben, wenn hier eine geordnete Aufgaben-
sammlmng ans dem Gebiete der Nedetheile, der Satz¬
lehre, der Rechtschreibung und der Geschäfts aussähe
gegeben wird, welche cö ermöglicht, den Sprachunterricht Hand in
Hand mit dem Schreiben gehen zu lassen. Ist dieser Gang ordent¬
lich durchgearbeitet, bann mag man zur Wiederholung zum
Constrnieren prosaischer Stücke schreiten, nie aber gemüth¬
liche Sachen zerzausen. — Daß neben den hier gegebenen speciellen
Sprachübungen das oben erwähnte allgemeine Arbeitsfeld des Ab¬
schreibend rc. nicht vernachlässigt werden darf, ist wohl selbstver¬
ständlich.
Der Anhang (einen Reim über die Länder Deutschlands, die
Zeittafel, die Uebersicht Per deutschen Bundesstaaten und einige Ge¬
bete enthaltend) wird manchem gewiß willkommen sein.
Die Lesestücke selbst sind ans den mannigfachsten Büchern ent¬
nommen; viele von ihnen haben in unsrer Volksschnlliteratnr längst
Lichte der deutsche» Geschichte für das Kind klar lw'rd. Wie kann man z. B.
in der Schule die RcformationSgeschichte unsers engern Vaterlandes dnrchnchme»,
ehe das Kind die Reformation überhaupt kennt? — '2. Die Ki rch en g e schi ch te
(mit Ausnahme einzelner Stücke im 3. Absetzn.), den» ist nicht die deutsche Ge¬
schichte mit der Kirchengeschichte eben so eng verwachsen, wie Deutschland mit
dem Christenthume?