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Daß Sachs' und Frank noch Schlachten schlagen." 
Da führt' der Sachse ihn an der Hand 
Hinaus aufs regengrüne Feld. 
Ein weißes Roß, gar stark und schön, 
Sprang auf der freien Weide frei. 
„O laß das schöne Roß uns fangen," 
So sprach der Franke mit Verlangen. 
— „Gefangen hat's noch keiner gesehn; 
Doch auf mein Locken kommt es frei." 
Und wie er es gerufen mild, 
Da kommt es lustig wiehernd nah 
Und bäumt die schlanken Vorderfüße 
Und bringet seine besten Grüße. 
Da spricht der Sachse: „Siehe da, 
Das ist des Sachsenvolkes Bild!" 
Der Franke reichet ihm die Hand: 
„Das war ein Wort zu seiner Zeit; 
Du sollst von frünk'fcher Großmut hören, 
Dem Kampf der Völker will ich wehren; 
Du, denke dieser Stunde heut; 
Ich bin der König Karl genannt." 
Ter Sachse reicht ihm auch die Hand: 
„Hast fränk'sche Großmut du genannt, 
So lern' auch Sachsentreue kennen. 
Ich will dir deinen Gastfreund nennen; 
Herr Karl, du bist in mücht'ger Hand; 
Ich bin der Wittekind genannt." 
Ta rief Herr Karl: „Ja treu und frei! 
Das edle Roß, das ist dein Bild! 
Run soll der goldne Frieden tagen; 
Du sollst die Herzogskrone tragen. 
Das weiße Roß, das führ' im Schild; 
Für ewig sei es treu und frei!" * Max von Oer. 
7. Die Ungarnschlachl bei Merseburg. 
Im Jahre 924 fielen die Ungarn wieder in Deutschland ein, 
verheerten die Dörfer und Weiler, brannten die Städte nieder, so daß 
in die Wälder und Berge floh, wer noch Zeit dazu gewinnen konnte. 
Sie durchzogen Süddeutschland, wandten sich dann nach Thüringen 
und Sachsen, trieben einen Sachsenhaufen, welchen Heinrich anführte, 
in die Feste Werla bei Goslar und belagerten sie. Da wollte es der 
Zufall, daß bei einem Ausfall die Belagerer einen UngarnhäuptlinA 
gefangen nahmen, welcher seine Landsleute zu einem Frieden bewog, 
damit er wieder frei werde. Heinrich versprach jährlichen Tribut und 
die Ungarn zogen ab. — — 
Nachdem sich Heinrich für hinreichend gerüstet hielt, um den 
Ungarn in offner Feldschlacht zu begegnen, berief er eine Reichsver¬ 
sammlung, stellte ihr die Lage der Dinge vor, das Schimpfliche des 
Tributs, die Siege über die Heiden jenseits der Elbe und frug endlich, 
vb die Krieger entschlossen wären, sich von der Ungarnherrschaft zu
	        
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