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schlechter Wärmeleiter ist, unb daß man es durch Uebung
und Gewohnheit in dem Ertragen der Hitze sehr weit
bringen kann. So vermögen z. B. die Arbeiter in Eisen-
und Kupferhütten selbst rothglühende Eisenstangen und
sogar geschmolzenes Kupfer eine Zeitlang in der Hand
zu halten. Für diese wäre es folglich auch ein Leichtes
gewesen, ihre Unschuld in der Feuerprobe an den Tag zu
legen. — Ein anderer, auch jetzt noch dann und wann
vorkommender Aberglaube ist das Feuerversprechen. So
kam im Jahr 1817 beim Brande von Mübldorff der Be¬
sitzer der Stadt, Graf Kospoth, im Feuer um, weil er
dem Aberglauben, das Feuer besprechen zu können, ver¬
trauend im 5. - Stockwerke des Schlosses so lange aller
Warnung trotzte, bis ihn endlich die Flammen ergriffen.
217. Das Wasscr.
Das Wasser in seinem natürlichen Zustande ist ein
flüssiger, tropfbarer, durchsichtiger und dichter Körper
ebne Farbe. Geruch und Geschmack. Dieses Filement,
welches den grössten Theil der Erdoberfläche bedeckt,
und auch, wie das Blut die Adern, die unterirdischen
Räume durchströmt, kommt u»vermischt und rein fast nir¬
gends auf der Erde vor; daher ihm auch die meisten der
oben angegebenen Eigenschaften bald in höheren, bald
in geringerem Grade fehlen. Am reinsten ist das Schnee-
nnd Regenwasser. Die merkwürdigsten Eigenschaften des
Wassers sind seine Elasticität und seine Schwere.
Für die Elasticität des Wassers sprechen eine Menge Er¬
scheinungen im gewöhnlichen Leben. Ein platter Stein,
z. R. der mit leicht sich anzueignender Geschicklichkeit
auf eine grosse Wasserfläche geworfen wird, hüpft so
lange über derselben dahin, als die ihn treibende Kraft
stark genug ist, ihn über dem Wasser zu erhalten. So
dringt ferner der Schall auch durch das Wasser hindurch,
oder mit andern Worten, auch das Wasser leitet den
Schall, was nur bei elastischen Körpern möglich ist. End¬
lich dehnt sich das Wasser in der Wärme aus, und zieht
sich in der Kälte zusammen. Wie gering aber die Elasti¬
cität des Wassers sei, erhellt daraus, dass ein starker
Schlag mit der flachen Hand auf das Wasser einen em-