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durchziehen. Dies war ein wahrer Triumphzug, und nachdem er feierlich vor
Ferdinand und Isabellen, die auf dem Throne saßen, Bericht abgestat¬
tet, da herrschte ein Entzücken, eine Begeisterung in der Versammlung, daß
Eolum bus fühlte, er sei reichlich belohnt für alle Mühen und Opfer, die er
gebracht; es war der schönste Tag seines Lebens.
Durch ganz Europa flog das Gerücht von der neuentdcckten Welt und
erfüllte Alle, besonders aber die Gelehrten, mit Bewunderung und Entzücken.
Jetzt wollte Alles nach der neuen Welt, um mit Gold und Schätzen beladen
nach einigen Monaten wieder zurückzukehren. Mit Eolumbus segelten alsbald
1500 Menschen ab; neue Inseln wurden entdeckt; große Reichthümer zusam¬
mengescharrt. Aber die armen Eingebornen wurden von den geldgierigen
Spaniern schrecklich mißhandelt, und Eolumbus selbst, als ein Ausländer,
mit Undank belohnt. Der König hielt ihm den Vertrag nicht, sandte einen
vornehmen Spanier als Unterkönig an des Eolumbus Stelle, und dieser
ließ sogar den edlen Mann in Ketten legen. Der König sprach ihn zwar wie¬
der frei; aber die ihm feierlich zugesicherten Bedingungen des Vertrags wur¬
den ihm nicht gehalten, und ob er gleich noch drei Reisen unternahm und neP
Länder entdeckte, so achtete man seiner doch nicht mehr, und von Kummer nie¬
dergebeugt, beschloß er 1506 lebensmüde seine Laufbahn. Seine Leiche wurde
nach der Insel Cuba gebracht.
Nicht einmal den Namen hat er dem neuentdeckten Erdtheile gegeben,
welcher nach einem fast verdienstlosen Florentiner, Amerig o Vespuci, der
behauptete, zuerst das Festland entdeckt zu haben, Amerika genannt wurde.
Die neuere Zeit suchte diese Unbill etwas zu vergüten, indem eine Republik
des südlichen Amerika und der Hauptbezirk der vereinigten Staaten Nordame-
rika's sich den Namen Columbia beilegten.
25. Eolumbus.
„Was willst du, Fernando, so trüb und bleich? Du bringst mir traurige
Mähr' ?" — „Ach, edler Feldherr, bereitet euch; nicht länger bezähm' ich das
Heer! Wenn jetzt nicht die Küste sich zeigen will, so seid ihr ein Opfer der
Wuth; sie fordern laut, wie Sturmgebrüll, des Feldherrn heiliges Blut."
Und eh' noch dem Ritter das Wort entsloh'n, da drängte die Menge sich
nach; da stürmten die Krieger, die wüthenden, schon gleich Wogen in's stille
Gemach, Verzweiflung im wilden, verlöschenden Blick, auf bleichen Gesichtern
den Tod. „Verräther! wo ist nun dein gleißendes Glück? Jetzt rett' uns vom
Gipfel der Noth!"
„Du gibst uns nicht Speise, so gib uns denn Blut! Blut!" riefen die
Schrecklichen, „Blut!" Sanft stellte der Große den Felsenmuth entgegen der
stürmenden Fluth. „Befriedigt mein Blut euch, so nehmt es und lebt! Doch
bis noch ein einziges Mal die Sonne dem feurigen Osten entschwebt, vergönnt
mir den feurigen Strahl!"
„Beleuchtet der Morgen kein rettend' Gestad', so biet' ich dem Tode mich
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