fullscreen: Der Weltkrieg 1914/16

b) Türkische Waffenerfolgt. Die türkischen Heere drangen im Kau¬ 
kasus und in Persien siegreich gegen die Russen vor. Die türkische Flotte 
beschoß russische Hafenstädte am Schwarzen Meer und besiegte die russische 
Flotte bei Sebastopol. Die Türken gingen auch gegen den Suezkanal vor 
und schädigten die englische Schiffahrt. 
c) Verteidigung der Dardanellen. Durch die Straße der Dardanellen steht 
das Mittelmeer mit dem Schwarzen Meer in Verbindung. (Marmara- und Agäisches 
Meer.) Die Wasserstraße ist 65 km lang und durchschnittlich 4—5 km breit. Ihr öst¬ 
liches Ufer wird von Kleinasien und ihr westliches von der türkischen Halbinsel Gallipoli 
begrenzt. Beide Ufer sind gebirgig und stark befestigt. 
Die Türkei sperrte die Dardanellen. Jetzt konnte England den Russen 
keine Waffen und keine Munition mehr liefern, und diese wiederum konnten 
nach England kein Getreide schicken. Englische uud französische Kriegsschiffe 
suchten sich die Durchfahrt durch die Dardanellen zu erzwingen. Von beiden 
Seiten aber wurden sie beschossen und auch von deutschen Unterseebooten an¬ 
gegriffen. Obwohl es feindlichen Truppen gelang, auf Gallipoli zu landen, so 
vermochten diese doch keine Erfolge zu erringen. Im Januar 1916 wurden 
die Engländer von den Türken von Gallipoli vertrieben. Die Verteidigung 
der türkischen Armee wurde von dem deutschen Generalfeldmarschall Freiherrn 
v. d. Goltz geleitet. 
11. Italiens Treubruch. 
a) Dom Bundesgenossen )nm Gegner. Italien gehörte vor dem Welt¬ 
kriege zu unserem Dreibund. Als wahrer Bundesgenosse hätte Italien helfen 
müssen. Doch es blieb neutral. Italien verlangte von Österreich wertvolle 
Ländergebiete. Österreich war bereit, diese Gebiete abzutreten. Italien jedoch 
kündigte den Bündnisvertrag, trotzdem dieser erst 1912 bis 1920 verlängert 
worden war. Die von England gut bezahlten italienischen Zeitungen hetzten 
das Volk zum Kriege auf. Die verblendeten Italiener forderten den Krieg 
mit Österreich. Am 23. Mai 1915, am Pfingstsonntag, erklärte Italien an 
Österreich den Krieg. An Italiens Treubruch waren nur Englands Ver¬ 
sprechungen schuld. 
b) Italiens Mißerfolge. Italien brach die Bundestreue und mußte da¬ 
für schwer büßen. Die italienischen Truppen erreichten keine Erfolge. Alle 
Versuche, über den Jsonzo hinauszukommen, wurden mit großen Verlusten 
für den Gegner abgewiesen. Durch den Krieg geriet die Bevölkerung in Not 
und Elend. Zu spät erkannte das italienische Volk, wie schmählich es von 
England betrogen worden war. 
12. Der Satlmnsetdzug. 
Deutsche uud österreichische Truppen erzwangen im Oktober 1915 den 
Übergang über die Save und Donau nach Serbien hinein, (v. Mackensen, 
v. Gallwitz, v Köveß.) Die Hauptstadt Belgrad und die Festuug Serneudria 
wurden erorbert. England versuchte, Bulgarien durch Versprechungen uud Drohuugen 
zu gewinnen. König Ferdinand aber wurde unser Verbündeter. Die bul¬ 
garischen Truppen überschritten Serbiens Grenze und eroberten Üsküb und Nisch. 
Das serbische Heer wurde teils vernichtet, teils gefangen und teils versprengt.
	        
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