237
kroß aller Vorsicht dennoch schimmlich werden oder Milben
bekommen, so muß es auf eine kurze Zeit in den heißen Ofen
gethan, und dadurch wieder verbessert und haltbar gemacht
werden. __
Essig zu machen vom faulen Obst.
Es sind wenige Haushaltungen, wo nicht etwas Obst
über Winter gehalten wird. Dabei gibt es immer von Zeit zn
Zeit einen Abgang an faulem, anstößigen Obste. Dieß sammle
man über den ganzen Winter zusammen in ein Faß, das nicht
rinnt, stelle es in Keller, und nehme auch den Abgang der
guten Aepfel dazu. Im Frühjahr zerstoße man das, was
noch ganz ist, und drucke es ab, schütte den Most in eine
Bütte oder ein aufgeschlagenes Faß und lasse diesen zwei
oder drei Tage stehen; indessen begiebt sich der Unrath oben
hin, den man dann wegnimmt, und so den Most reinigt.
Jetzt schüttet man den Most in ein Essigfaß, legt dieß in eine
temperite oder warme Stube, und in vier bis fünf Wochen
hat man einen brauchbaren guten Essig, der bereits eine fins
gersdicke Mutter gezogen hat. Weiterhin wird man aber
einen solchen Essig an ihm finden, der die stärkste Säure, und
den angenehmsten Essiggeschmack, ohne das mindeste Faulige
hat.
Sechszehnte Abtheilung.
Ueber die Bienenzuch t.
Von den Bienen überhaupt.
Die Biene ist für uns das nützlichste Insekt. Von ihr
erhalten wir Honig und Wachs. Beides wird in den Haus¬
haltungen, in der Medizin, von Künstlern und Handwers
kern auf die mannigfaltigste Weise gebraucht. Schon die äl¬
testen Völker, Egypter, Griechen, Römer und selbst unsere
teutsche Vorfahren liebten die Bienenzucht. Unsere Vorfahren
kannten gewöhnlich nur dieWaldbienenzucht. Gegenwärtig wird
bei uns fast ausschließlich die Gartenbienenzucht getrieben,
d. h., die Bienen werden auf eigenen Ständen in den Gär¬