schlüpfrige Schuppen, welche jedes Eindringen des Wassers in die
Haut verhindern. Zur Ergreifung ihrer Nahrung haben die Fische
nichts Anderes, als ihr Maul, welches zu diesem Zwecke mit sehr
starken, oft knorpeligen Lippen, und im Innern meist mit Zähnen
besetzt ist. Diese Zähne stehen nicht immer in einer, sondern oft
in mehreren Reihen hinter einander, dergestalt, dass manche Raub¬
fische mehrere tausend Zähne in dem Rachen haben. Bei den mei¬
sten dienen diese nicht zum Kauen, sondern bloss zum Ergreifen
der Beute, welche, ohne zerkleinert zu werden, ganz hinabge¬
schluckt wird.
Denn es versteht sich ja fast von selbst, dass in dem Wasser,
wo nur wenige Pflanzen wachsen, die Fische grösstenteils auf den
Raub lebendiger Geschöpfe angewiesen sind. Mögen es Würmer,
Muscheln, Krebse oder noch kleinere und unvollkommnere Thiere
sein, die Millionen Fische sind auf sie als Nahrung angewiesen.
Aber nur diejenigen heissen Raubfische, welche ihres Gleichen,
Fische mit rothem, kaltem Blute, oder gar Thiere höherer Ord¬
nung angreifen und verzehren. Und deren giebt es viele, weit
mehr, als die Bewohner des inneren Landes, wo nur Bäche und
hieine Flüsse vorkommen, denken. Curtmann.
9. Die
In der Hellen Felsenwelle
Schwimmt die muntere Forelle.
Und in wildem UebermutH
Guckt sie aus der kühlen Fluth,
Sucht, gelockt von lichten Scheinen,
Nach den weißen Kieselfteinen,
Die das seichte Bächlein kaum
Uebcrspritzt mit Staub und Schaum.
Sieh doch, sieh! wie kann sie Hüpfen
Und so unvcrlegen schlüpfen
Durch den höchsten Klippensteg,
Grad', als wäre das ihr Weg!
Und schon will sie nicht mehr eilen,
Will ein Wenig sich verweilen,
Zu erproben, wie es thut,
Sich zu sonnen aus der Fluth.
Forelle.
Ueber einem blanken Steine
Wälzt sie sich im Sonnenscheine,
Und die Strahlen kitzeln sie
In der Haut, sie weiß nicht wie;
Weiß in wähligem Behagen
Nicht, ob sie es soll ertragen.
Oder vor der fremden Gluth
Retten sich in ihre Fluth.
Kleine, muntere Forelle,
Weile noch an dieser Stelle
Und sei meine Lehrerin:
Lehre mir den leichten Sinn,
Ueber Klippen weg zu Hüpfen,
Durch des Lebens Drang zu schlüpfen
Und zu gehn, ob's kühlt, ob's brennt,
Frisch in jedes Element.
W. Müller.
19. Der Haushahn.
(Einfache Beschreibung des Naturkörpers.)
Der Körper ist mit Federn von verschiedener Farbe bedeckt. Der
Kops ist rundlich und hat auf dem Scheitel einen Fletschkamm und unten
jederseits einen Fleischlappen. Oberkiefer und Unterkiefer sind mit hor¬
niger Masse überzogen und bilden den Schnabel. Die Zähne fehlen;
ihre Stelle vertreten die scharfen Schnabelränder. Die Zunge ist knor¬
pelig. Die Nasenlöcher befinden sich am Grunde des Oberkiefers. Die
Augen stehen seitlich, sind wie bei den Säugethieren gebildet, haben