Full text: Handbuch über gemeinnützige Kenntnisse für Volksschulen

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Raturlehre. 
nahe an Gewässer; man stelle sich nicht unter 
Hausthüren, sondern bleibe lieber mitten auf 
der Gasse. Alles Feuer im Hause lösche man 
aus, und vermeide im Zimmer jede Zugluft. 
6) Gefährlich ist es, wenn an Häusern 
Klingeln sind, welche durch Eisendraht gezo¬ 
gen werden, und wenn dieser durch Zim¬ 
mer oder an der Mauer weiter geführt wird. 
Statt desselben ist ein gut gespannter, in 
Pechfirniß getränkter seidener Bindfaden räth 
licher. 
Man vermeide das Läuten der Glocken 
auf Kirchthürmcn zur Zeit, da ein Gewitter 
über unserm Scheitel schwebt. Viele tausend 
Personen haben wegen dem Wetterlauten ihr 
Leben eingebüßt, weil das Metall für sich 
und besonders bey seiner Bewegung, wodurch 
es erwärmt wird, die Gewittermaterie an sich 
zieht. Im Jahre *785 sind nur in Teutschland 
und Frankreich in Zeit von drey Monaten 
96 Personen, die während der Wetter lau¬ 
teten, vom Blitze erschlagen worden. Er be¬ 
schädigte vier junge Leute, welche, ungeachtet 
aller Gegenvorstellungen, sich zum Wetterläuten 
begaben. In einem Zeiträume von 55 Jahren, 
da das Wetterlänten noch nicht verboten war, 
ereigneten sich in Teutsckland allein 586 be¬ 
kannte Falle, daß der Blitz auf Glockenthürme 
fiel und 105 Personen tbdtete. Es ist daher 
eine große Wohlthat der weisen Regierung, 
daß sie das schädliche Wetterläuten verbot. 
Was brennt, wenn es eingeschlagen hat, 
ist kein elektrisches Feuer mehr, sondern nur 
das Feuer der brennbaren entzündeten Gegen¬ 
stände, und der Name, »wildes Feuer", den 
man ihm beylegt, hat gar keine Bedeutung. 
Es ist also Vorurtheil, wenn Einige glauben, 
ein durch Blitz verursachter Brand sey nur, 
li) Hansklin- 
geln? 
171. 
Soll man bey 
Gewitter läu¬ 
ten r 
172. 
Muß man zum 
Löschen des durch 
Blitz entstande¬ 
nen Brandes 
Milch haben?
	        
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