lio Obstbaumzucht.
den die Wildlinge mit Ausnahme des Wall¬
nußbäumchens ausgehoben, sobald sie wenig¬
stens die Starke eines Federkieles erlangt ha¬
ben. Man sondert sie nach gleicher Starke und
beschneidet sie, wornach man sie in die Bee¬
ren und zwar in schaufelbreite Graben von 2 zu
2 Fuß versetzt, so tief sie früher standen. Sie
werden 1 bis 1% Fuß auseinander gesetzt, und
die Graben mit den Schaufeln eingeworfen.
Diese Versetzungsart befolgt man in gro¬
ßen Baumschulen; in kleinern ist es aber bes¬
ser, wenn man die jungen Bäumchen einzeln
m i t d e r H a n d in die Gräben pflanzt, die Erde
ohne Rütteln und Lupfen des Stammchens^an
die Wurzel bringt, und die Wurzeln ausbreitet.
Nach dem Versetzen werden die Wildlinge
tüchtig mit Wasser eiugeschlemmt, und nach
Versitzen des Wassers wird Erde an die Säm¬
linge gebracht.
Bey dem Ausheben der Bäumchen fängt
man mit den Kirschenwildlingen, da sie am frühe¬
sten in Saft kommen, an, geht dann zu den Pflau¬
men-, später zu den Birnen-, und zuletzt zu
den Aepfel-Wildlingen über.
Sobald vom Mai anfangend sich an dem
Stammchen Blätter entwickeln, streife man
sie, unter den obersten drey Augen angefangen,
mit der Hand von oben nach unten zu ab.
Jene Wildlinge, welche die Stärke eines
Schwancnkicles erreicht haben, sind zur Ver¬
edlung geeignet.
linge im zweyten
Jahre?
3.
In welcher Ord¬
nung hebt man
die Baumpflan¬
zen ans?
Y.
Was geschieht
mit den Blättern
der Stammchen?
10.
Welche Wildlin¬
ge sind zum Ver¬
edeln geeignet?
§. 5.
Veredlung.
Veredeln heißt. Bäume mit unschmack'haf-
ten Früchten durch Augen und Reiser guter
Fruchtbäume dahin bringen, daß sie eben so
11.
Was versteht
man unter Ver¬
edeln der Odst-
bänme?