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Obstbaumzucht.
länger, bey schwachem kurze man die Zweige
bis auf zwey oder drey Augen ein.
Bey dem Versetzen soll das Wurzelwerk
nicht beschädigt werden. Man darf die Stam¬
me niemals ausziehen, sondern muß die Erde
behutsam ablösen. Die eine vorhandene soge¬
nannte Stechwurzel schneidet man bis auf
Hand-Breite ab, und verstreicht den Schnitt
mir Baumwachs; auch die Wurzeln, welche
gar zu lange sind, und bey dem Ausgraben
beschädigt wurden, werden zugeschnitten. Die
Wurzeln werden gleich weit aus einander in
die Flache gebreitet.
Die verschiedenen Obstgattungen fordern
auch verschiedenes Erdreich.
Der Apfelbaum komme in einen mürben
fetten Boden, tief;— der Birnbaum in trocke¬
nes Land bey warmer Lage; — der Pflaumen¬
baum in leichte trockene Erde; — Kirsch - und
Weichsel-Bäume in trockene und sonnenreiche
Lage.
Die verpflanzten Baume müssen ferner
sorgfältig gepflegt werden, und zwar
1. indem man die Scheiben zweymal im
Jahre, im Frühlinge und Herbste vom Unkraut
reinige, und seicht auflockere;
2. die Bäume an starke Pfähle binde;
5. die sich entwickelnden Austriebe ihnen
wegschneide;
4. das Moos und die Flechten, auch auf¬
gestandene Rinde abkratze, und zu ihrer
Verhütung im Herbste die Baumrinde mit einer
Mischung von 4 Theilen Kalk, i Theil Asche
und i Theil Lehm, in Wasser aufgelöst,
überstreiche; endlich
5. indem man die Raupen als Eyer oder
sogleich nach dem Ausbrüten vertilge.
35.
Was hat man
beym Versetzen
der Bäume rück-
sichtlich der Wur¬
zeln zu beobach¬
ten?
36.
WelchesErdreich
fordern die ein¬
zelnen Obstgar-
tuugen?
37.
Wie pflegt man
die verpflanzten
Bäume?