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zugleich andere Flüßigkeiten, den Rauch des Tabacks re. 
mit dahin. Bey dem Athmen wird durch die Muskeln 
des Oberleibes die Brust ausgedehnt, und es entsteht in 
derselben ein Raum mit verdünnter Luft, da dann die 
äußere eindringen kann. Der Druck der äußeren Luft ist 
es auch, der das Wasser in die Säugpumpe treibt, wenn 
man den Kolben in die Höhe zieht. Die durch Warme 
verdünnte Luft im Schröpfkopfe ist die Ursache, daß ihn 
die äußere Luft an die Haut drückt, und das Blut durch 
' die in der Haut gemachten Öffnungen in denselben hinein¬ 
treibt. 
DaS Barometer ist ein Werkzeug, die Größe des 
Druckes der Luft zu bestimmen. Jeder kennt dasselbe. 
Kann sich aber auch Jeder das Steigen und Fallen dessel¬ 
ben in Hinsicht der Witterungsveranderungen erklären? - 
Gemeiniglich folgt nach dem Steigen heiteres und nach 
dem Fallen trübes Wetter. Diese Erscheinung laßt sich 
vielleicht dadurch begreiflich machen, daß vor heiterem Wet-, 
ter eine gänzliche, oder wenigstens eine starke Auflösung 
aller wässerigen Theile der Atmosphäre in Dämpfe vorher¬ 
gehen muß. Dämpfe sind völlig durchsichtig, also wird 
es auch die Atmosphäre; sie sind aber aych elastisch, folg¬ 
lich vermehren sie die Elasticität der Luft, die daher stärker 
auf das Quecksilber im Barometer drückt, und es zum Steig¬ 
en bringt. Bey trüber Atmosphäre erfolgen die entge¬ 
gengesetzten Erscheinungen: die durchsichtigen Dämpfe 
werden zu Wasserflaschen; diese machen die Luft undurch¬ 
sichtig, weil sie Wolken bilden, benehmen ihr aber auch 
einen Theil ihrer Elasticität, weil sie selbst unelastisch sind. 
Eine fthr merkwürdige Erscheinung bieten die Luft¬ 
blasen dar. Es sind dieß kleine Luftwaffen, die in einer 
dünnen kugelförmigen Hülle von Wasserthei'lchen oder an¬ 
deren flüßigen Materien eingeschlossen sind. Sie entsteh¬ 
en, wenn die Elasticität der Luft stärker wirkt, als die 
Kraft, womit die flüßigen Theile unter sich zusammenhäng¬ 
en. Je zäher eine Flüßigkeit ist, desto leichter entstehen
	        
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