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VII.
Erdbeschreibung.
1. Allgemeine Kenntniß der Erde.
Unter den allgemein «üblichen Kenntnissen behauptet
die Kenntniß der Erdbeschreibung sicherlich einen der ersten
Plätze. Allen Ständen , vom Könige bis zum Bauer, ist
sie nützlich und nothwendig, wenn gleich nicht allen in glei¬
chem Grade und in gleichem Maaße nothwendig. Im ge¬
sellschaftlichen Umgänge und bey dem Lesen nützlicher Bü¬
cher, Zeitungen u. dgl. kommen oft Falle vor, wo ein in
der Erdbeschreibung Unerfahrner in Verlegenheit gerath.
Ohne diese Kenntniß ist der Mensch ein Maulwurf, der,
ohne vorwärts und um sich zu sehen, sein Loch auf-und zu¬
wühlt.
Die Erdbeschreibung (Geographie) lehret nnS nicht
nur die Beschaffenheit einzelner Orrer, die natürliche Be¬
schaffenheit und Eitttheilung einzelner Lander, sondern auch
die ganze Erde, und die auf der Oberfläche der Erde be¬
findlichen Staaten kennen.
Man kann die Erde mit allem, was darauf und daran
ist, mathematisch, p hpsi sch u«d politisch betracht¬
en. Es gibt also eine dreyfache Eintheilung der Geogra¬
phie.
Die mathematische Geographie betrachtet die
Erde als einen Theil der ganzen Welt, und macht uns mit
ihrer Größe, Gestalt und Bewegung bekannt.
Die physische betrachtet bloß die natürlichen Merk¬
würdigkeiten unsers Erdbodens, als: -Quellen, Flüße,
Seen, Meere, Berge, Thiere, Gewächse, Metalle,
Erden rc.
Inder politischen Geographie lernt man die Ver¬
fassung der bekannten Länder, ihre Einwohner, Gränzen,
Städte, Dörfer und andere Merkwürdigkeiten kennen.