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perban ist für die Lebensweise, die sie führen, von Gott höchst weise
und zweckmässig eingerichtet. Ihr spitzer Kopf erleichtert ihnen
das Durchschneiden der Luft, und ihr Schwanz dient ihnen als
Steuerruder beim Fliegen. Auch haben sie alle hohle Knochen
und können verhältnissmässig sehr viel Luft einnehmen, wodurch
sie leichter nnd deshalb zum Fliegen geschickter werden. Man
theilt sie in folgende Arten: a) in Raubvögel. Diese Vögel
haben alle unterwärts gebogene scharfe Schnäbel, kurze, meisten-
theils befiederte Füsse mit scharfen Krallen, grosse Flügel, und
leben von frischem Fleische oder Aas Einige von ihnen fliegen
nur bei Tage, andere, z. B. die Eulen und Nachtschwalben, in der
Dämmerung auf Raub aus. Solche Raubvögel sind z. B. die Geier,
die Falken, zu welchen der mächtige Adler gehört, die Eulen, Ha¬
bichte, Sperber, Würger u. a. m. b) In hühnerartige Vögel
(Hausvögel). Diese haben meistentheils einen gewölbten Schnabel
und bauen kunstlose Nester auf der Erde, aus welchen sie ihre mit
Flaum bedeckten Jungen zum Aufsuchen ihrer .Nahrung, die aus
Sämereien und Würmern bestehet, ausführen. Man rechnet zu
ihnen unsere bekannten Haushühner, ferner die Wald- und Feld¬
oder Rebhühner, die schönen Fasanen, Pfauen, die Auer- und Birk¬
hühner, die Trut- und Perlhühner, Trappen, die Tauben, Wach¬
teln u. s. w. c) In 8 p erlingsart i ge Vögel (Singvögel). Auch
zu dieser Gattung gehören eine Menge verschiedener Arten. Sie
haben meistens einen kegelförmigen Schnabel, bauen künstliche
Nester, fressen Gesäme und Würmer, und ergötzen uns in der
freien Natur und theilweise auch im Käfig durch ihren schönen
Gesang. Zu ihnen rechnen wir die Nachtigallen, Lerchen, Staare,
Amseln, Drosseln, Finken, Stieglitze, Hänflinge, Zeisige, Krienitze
oder Kreuzschnäbel, Emmerlinge oder Goldammer, Meisen, Roth-
kehlchen, Rothschwänze, Kanarienvögel, die Raben, Krähen, Doh¬
len, Elstern, die Pfingstvögel oder Pirolen und alle die kleinen,
freilich bei uns nicht lebenden prachtvoll glänzenden Colibris, von
welchen eine Gattung nicht grösser als ein Maikäfer ist, und deren
Eierchen wie Erbsen sind. d) In spechtartige Vögel oder
sogenannte Paarzeher, weil bei ihnen, abweichend von andern
Vögeln, zwei Zehen nach vorn und zwei nach hinten gerichtet
sind. Sie haben meistentheils ein sehr schönes buntes Gefieder,
einen geraden scharfkantigen sehr spitzigen und festen Schnabel
zum Aufhacken der Baumrinden und anderer harten Gegenstände,
kurze, mit scharfen Krallen versehene Füsse zum Anhalten an den
Baumstämmen und sehr starke und steife Schwanzfedern, mit denen
sie sich beim Klettern anstemmen und festhalten. Ihre Stimme ist
meistentheils kreischend und deshalb dem menschlichen Ohre un¬
angenehm. Dieser Arten von Vögeln giebt es sehr viele; man