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Schildkröten, die giftige Brillen- und die Riesenschlange; der Pfau, Para¬
diesvogel, Strauß, Schwalben (deren eine Art die eßbaren Vogelnester lie¬
fert), Perlen. — Die Bewohner Asiens zerfallen in 3 große Klassen:
1) wilde Völker, welche von der Jagd oder vom Fischfänge leben und
meist in Nordasien vorkommen. 2) Nomaden oder Hirtenvölker,
die einfache, patriarchalische Sitten haben, meist in Mittelasien; u. 3) g e-
sittete Völker, welche Staaten bilden, Ackerbau, Gewerbe und Künste
treiben und also auf einer höhern Stufe der Bildung stehen. Am dichtesten
ist die Bevölkerung im S., vorzüglich in China, menschenarm sind dagegen
die nördlichen Länder.
Wie merkwürdig ist Asien! Es ist die Wiege des Menschengeschlechts.
Von hier aus ist Europa bevölkert, von hier aus ist die Bildung durch Re¬
ligion, Wissenschaft und Kunst ausgegangen. Hier ist der Ursprung der 3
Hauptreligionen: der mosaischen, christlichen und muhamedanischen; außer¬
dem haben die zahlreichsten Verehrer die Religion« des Zoroaster oder Zer-
duscht, des Brahma, Buddha, Lama (ein Zweig des letztern) und des Con-
fucius od. Con-fu-tse. Auch sind hier Feueranbeter (Guebern, Parsen) rc.
Hier wurden die ältesten und wichtigsten Erfindungen gemacht: das Eisen
zu schmieden, die Schreibkunst, die Glas- und Papiersabrikation. — Von
Asien aus erhielten wir Äpfel, Birnen, Kirschen, Nüsse rc., so wie wir jetzt
auch Baumwolle, Specereien, die edelsten Gewürze und so vieles Andere
von daher erhalten. Hier standen einst die ältesten, berühmtesten Reiche u.
die blühendsten Staaten. Aber die Pracht und Herrlichkeit alter Zeit ist
längst verfallen, und nur Trümmer sind davon noch übrig.
Die wichtigsten G ebirge sind: 1) der Himalaja (d. h. Sitz des
Schnees), das höchste Gebirge der Erde. Es bildet die Grenze zwischen dem
chinesischen Reiche und Vorderindien; Berge: der Everest, 29000 F, hoch,
der höchste Berg auf der Erde; der Kinchin Jinga, 26440 F.; der Dha-
wala-Giri (weiße Berg) 26349 F.'— 2) Der Hindukusch, an der
Grenze Indiens u. Tibets. Der Cund, 19260 F. hoch. — 3) Der Küen-
Lün oder Kulkun, der gerade da, wo der Hindukusch von dem Hima¬
laja westwärts ausläuft, nach Osten sich abziveigt. Der Karakorum ist
18000F. hoch. — 4) Der Belur- oder Bolor-Tagh, der die Grenze
zwischen dem südl. Theile der freien Tartarei und der kl. Bucharei bildet.
Der Tutukan-Mautkani ist 20480 F. hoch. — 5) Der Altai, im westl.
Theile der Mongolei; der Jyiktu, 10800 F. hoch. — 6) Ter Ural, das
300 M. l. Grenzgebirge zwischen dem europäischen Rußland und Sibirien,
das viel Gold und auch Platina enthält; der Daneschken Kamen, 8250 F.
hoch. — 7) Der Kaukasus, zwischen dem kaspischen u. schwarzen Vteere.
Der Elbrus, 16700 F. hoch. — 8) Das armenische Gebirge, südl.
vom Kaukasus; der Ararat, 16254 F. hoch. — 9) Der Taurüs, der im
W. an das armenische Gebirge sich anschließt. Der vulkanische Ardschisch
oder Argäus, 12300 F. hoch. — 10) Der Liba n on, in Syrien, 10200
F. hoch. — 11) Das Sinaigebirge, der Katharinenberg, 8168 F. hoch,