Schuldbewußten: er kann den Blick nicht fest zu
dir erheben; den Tückischen: er möchte sich vor
dir verbergen; den Redlichen, der Niemanden
zu scheuen, und nichts zn verheimlichen hat: er
zeiget den offenen, Hellen und freundlichen Blick
der Unschuld, durch welchen man in den Grund
seiner Seele sehen kann.
1Q. Die Augen liegen in einer tiefen Höhle
im Kopfe auf einem weichen Kissen von Fett,
und sind mit starken Knochen, wie mit festen
Verschanzungen und Schußwehren, umgeben,
daß sie so leicht nicht beschädiget werden können.
Die weichen Augenlieder, die sich mit unglaub¬
licher Schnelligkeit schließen, sind eine gute Be¬
deckung der Augen, und zugleich ein Beförde¬
rungsmittel des Schlafes, da sie zufallen, so¬
bald der Schlummer sich nähert.
20. Die Augen braunen dienen theils
zur Zierde des Gesichtes, theils zu einem Dam¬
me, daß der Schweiß der Stirn nicht in's Auge,
sondern seitwärts laufe.— Die An ge nlied er
halten theils das überflüssige Licht ab, und lassen
nur so viele Strahlen ein, als das Auge ertra¬
gen kann; theils wehren sie dem geringsten
Stäubchen ab, durch welches das Auge verletzt
werden könnte.
21. An dem innern Augenwinkel besindet
sich eine Drüse, welche die Thränen absondert,