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Das Großhcrzogthum'Baden.
45. Kewohnung und Andan des Vhrinthates, Wälder, wilde Thiere, Fi¬
scherei in» Uhtin, Goldwäscherei; Erre, Tors- und Frhmlnger im Ahein-
thalc.
Das badische Nhcinthal ist warm, meist sehr fruchtbar, und
da überdies durch den Rhein und durch große Straßen Handel
und Verkehr sehr begünstigt sind, stark bevölkert. Die Ort¬
schaften folgen dicht auf einander und sind meist sehr wohl¬
habend. Freiburg, Karlsruhe und Mannheim sind die
größten Städte auf deut rechten Ufer. Auf dem linken liegen,
dem Gebiete des Großherzogthums gegenüber, die großen Städte
Basel und Straß bürg und die mittlere Stadt Spei er.
Im obern Nhcinthal wird von Getraide besonders viel Wei¬
zen gebaut, im untern mehr Roggen und Spelz. Außer den
Getraidcarten, den gewöhnlichen Hackfrüchten und Futterkräutern,
Hanf und Flachs, baut man viel Fabrik- und Handclsgewächse,
wie Tabak, Hopfen, Dickrüben (zu Rübenzucker), Krapp.
Es gibt nur wenige Wälder von größerer Ausdehnung, wie
der Hardtwald, zwischen Karlsruhe und Schwetzingen. Die
Waldbäume sind hauptsächlich Eichen, Hainbuchen, Föhren;
cs gibt aber auch viele andern, vorzüglich in der Nähe des
Rheins, wie die große Silberpappel, die Silberweide, welch
letztere hochstämmig gezogen wird, so daß sie oben einen dicken
Kopf bildet; aus ihren Trieben werden Wagenstcchten und
Körbe geflochten.
Von besondern Säugethicrcn finden sich in der Nähe Mann¬
heims wilde Kaninchen und von Ladenburg gegen die Berg¬
straße hin Hamster, daselbst Kornmause genannt. In den Wäl¬
dern gibt cs wilde Fasanen. Einige Weiher werden im Winter
von großen Scharen Wildenten besucht. Es bestehen sogenannte
Eutenkois, wo sic gefangen werden. An den Ufern des Rheins
finden sich Fischreiher, Kraniche und sonst noch allerlei Wasser-
und Sumpfvögel. Der Rhein, dessen Altwasser, und die Flüsse,
die sich in den Rhein ergießen, sind sehr reich an Fischen, und
die Fischerei, theils mit Hamen, theils mit Stellnetzen und
Fischreusen, wird stark betrieben. Es werden Hechte und Karp¬
fen, im Sommer auch Salme (große Lachse) gefangen; das
Fleisch der letzter» wird sehr theuer verkauft. Fische von ge¬