Das Großherzogthum Baden.
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Laden-badischen Linie, der von seinen Vormündern, dem Her¬
zog von Barern und dem Grafen von Hohenzollern in der ka¬
tholischen Religion auferzogen worden war, führte unter seiner
Regierung (1500—1588) wieder die kacholische Religion in
seinen Landen ein. Der Reffe dieses Markgrafen, Markgraf
Eduard Fortunat, mußte wegen Schulden, in die er sich durch
seine Vergnügungssucht gestürzt hatte, sein Land verlassen und
zog sich durch einen Fall einen Übeln Tod zu.
Unter den übrigen Markgrafen der baden-badischen Linie
zeichnete sich Markgraf Ludwig Wilhelm (1677—1707),
gewöhnlich der Prinz Louis von Baden genannt, vor allen
Feldherrn seiner Zeit aus. Er kämpfte als kaiserlicher General-
Feldmarschall siegreich gegen die Türken und gegen die Fran¬
zosen im orleanischen Kriege. Er machte 26 Feldzüge mit,
führte 25 Belagerungen aus, schlug 13 Schlachten. Er erhob
das Dorf Rastatt zu einer Stadt und zu seinem Fürstensitz.
Die Eifersucht anderer Feldherrn über seinen Kriegsruhm ver¬
ursachte ihm viel Verdruß und bittere Kränkungen. Seine Ge¬
mahlin Sybilla Augusta ließ das Schloß zu Rastatt und daö
Lustschloß „die Favorite" aufführen. Mit den Söhnen des
Markgrafen Louis, die sich in der Regierung nach einander
folgten, starb die baden-badische Linie (1771) aus.
Der Sohn deö Markgrafen Ernst war Markgraf Karl II.
Er verwandte sich auf dem Reichstage zu Augsburg 1555 eifrig
für die Reformation, führte die evangelische Lehre und eine neue
Kirchenordnung in seinem ganzen Lande ein, wobei ihm der
Gottesgelehrte Hecrbrand zu Tübingen beistand. Er verlegte
1565 seinen Fürstensitz von Pforzheim nach Durlach und erbaute
die Karlsburg. Auch er theilte sein Land unter seine drei
Söhne: Ernst Friedrich, Jakob und Georg Friedrich.
Markgraf Ernst Friedrich bekam die untere, die Pforz-
heimer Mark, Markgraf Jakob III. die Mark Hochberg,
Markgraf Georg Friedrich Röttcln, Sausenburg (Um¬
gegend von Kandern). Markgraf Ernst Friedrich stiftete
1583 das Gymnasium zu Durlach, das später in das Lyceum
zu Karlsruhe überging; sein Lehrer Honfeld vermochte ihn, zur
reformierten Kirche überzutreten. Als er sich aufgemacht hatte,
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