Full text: Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln (Theil 2)

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A. Europa. 
Der Marosch ist der Hauptfluß. Außerdem der Szamos welcher 
nördlich dem Theiß, und die Aluta welche südlich der Donau zu¬ 
fließt. Die Produkte sind ungefähr die nemlichen wie die Ungarns. 
DieBewohner, beinahe 2,060,000, werden gewöhnlich in3Haupt¬ 
nationen getheilt: eigentliche Magyaren, Szekler und Deutsche, 
oder wie sie hier genannt werden Sachsen, letztere seit dem 12ten 
Jahrh, hier ansässig; indeß sind auch die Szekler wahre Magyaren, 
ihr Name bezeichnet nur ihre Bestimmung als Gränzwächter; das 
Verhältniß der Zahlen ist gegenwärtig nur höchst unsicher auszu- 
mitteln; der beiden ersteren mag es an 800,600, der Deutschen an 
400.000 geben. Sehr bedeutend, über 500,600, ist die Zahl der 
Wlachen, oder Abkömmlinge der Einwohner zur Zeit der Römer, 
welche eine eigene dem Lateinischen verwandte Sprache reden. Die 
Deutschen reden platt und hochdeutsch. Außerdem giebt es hier 
noch Zigeuner, Armenier, Juden, Griechen, Bulgaren, Servier 
undJtaliäner. DieKatholiken mit den unirten Griechen mögen an 
260.000 Seelen zählen; die Protestanten, zur größern Hälfte Re- 
formirte, an35O,OOO; Unitarier an4OOOO. Diese sind die mit glei¬ 
chen Rechten bestehenden Religionsparteien; bei weitem überwiegend 
aber ist die Zahl der nicht-unirten oder orientalischen Griechen, zu 
welchen alle Wlachen gehören; doch werden sie nur geduldet. 
Siebenbirgen wird nach den 3 Nationen in Land der Ungarn, 
Land der Szekler und Land der Sachsen getheilt. 
Die einzigen bedeutenden Städte des Landes sind: Her¬ 
nt an n stad t, Hauptstadt des Sachsenlandes, am Zibin, mit16O00 
Einw. Sie ist nach alter Art befestigt und von vielen Teichen um¬ 
geben. Die meist lutherischen Einwohner treiben etwas Handel 
und Gewerbe. Von hier führt die IO Stunden lange Karolinerstraße 
bis zum Rothenthurm-Paß, welcher befestigt ist und wo sich 
eineQuarantaine-Anstalt befindet, nach der Walachei. — Klau¬ 
sen bürg oder Kolosvar, die befestigte Hauptstadt des Unger- 
landes, mit 18000 Einw., am Szamos, der Geburtsort des Mat¬ 
thias Corvinus. — Die Festung Carls bürg, sonst W eiste n- 
burg, am Marosch, mit 60OO Einw. — Kronstadt, von 
schön bewaldeten Bergen umringt, unfern der Gränze der Wala¬ 
chei; sie ist befestigt hat sehr bedeutende Fabriken, sehr wichtigen 
Handel mit der Walachei, und zählt an 3OOO Einw. Von hier 
führt ein Gebirgsweg durch tiefe Thäler zum Tomöser Paß, 
wo ebenfalls eine Contumaz-Anstalt sich befindet. — Außerdem ist 
noch zu bemerken Thorenburg oder Thorda, am Aranyosch, 
mit 6OOO Einw., wegen des großen Steinsalzwerkes, welches jähr¬ 
lich an 240,000 gentner Salz liefert. 
3. Die Militairgränze. 
Unter diesem Namen versteht man einen bald breiten bald 
schmälern Landstrich, welcher sich an der ganzen südlichen Gränze 
der '
	        
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