Full text: Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln (Theil 2)

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A. Europa. 
der Meeresküste sehr nahe und parallel mit thr, bis er, etwa unter 
dem 44°,^ die Mitte der Halbinsel erreicht und sich nun südöstlich 
wendend Italien in seiner ganzen Lange bis zum äußersten südli¬ 
chen Vorgebirge durchzieht: er theilt es auf diese Weise in eine 
nordöstliche und eine südwestliche Hälfte, sendet aber überall zahl¬ 
reiche Verzweigungen bis an jedes der beiden Meere. Diese Kette,, 
welche eigentlich den Rücken der Halbinsel ausmacht, ist der 
Apennin, Monsapeni,Hiiis, und besteht meistens ausSandstein- 
und Kalkgebirgen. Er ist zwar im Ganzen nur von mittlerer Hö¬ 
he, doch im Winter lange mit tiefem Schnee bedeckt; seine höch¬ 
sten Gipfel sind der Cimone 6500, im Modenesischen, vorzüglich 
aber die beiden einander nahe liegenden höchsten Punkte in Abruz- 
zo, der Velino 7800 F. und der Oran sasso d’Italia 8900 F. 
hoch. So entsteht zwischen den Alpen und dem Apennin eine un¬ 
geheure Thalebene, welche das ganze nördliche Italien ausmacht 
und die einzige große Ebene der Halbinsel ist. 
Gewässer. 
Das mittelländische Meer, welches Italien umfließt, führt an 
seinen Küsten verschiedene Namen. Der große Meerbusen, wel¬ 
cher Italien von Griechenland trennt, hieß bei den Alten Mare 
superum (das obere Meer) oder adriaticmn, jetzt das adria- 
ti sch e Meer, dessen nördlichster Theil der Meerbusen von Vene¬ 
dig, golfo di Yenezia, genannt wird. Südöstlich von Italien 
bildet das ionische Meer zwischen den beiden südlichsten Spitzen 
Italiens einen größern Meerbusen, ehemals der siuus tarenti- 
11 us, jetzt golfo di Taranto oder der tarentinische Meerbusen, 
und einen kleinern südlicher, sinus scylacius, jetzt g. di Squil- 
lace genannt. Die Meerenge, welche Italien von Sicilicn trennt, 
hieß bei den Alten fretum siculum, jetzt faro di Messina. Das 
Meer, welches die südwestliche Küste Italiens bespült, führte bei 
den Alten die Namen: Maro inferum (das untere Meer), Mare 
tuscinn oder etruscum oder tyrrlienuin, jetzt wird es auch wohl 
noch das tyrrhenische Meer genannt. Der nördlichste Busen die¬ 
ses Meeres hieß sonst Mare iigusticum, jetzt golfo di Genova 
oder Meerbusen von Genua. 
Italien hat, wie es seine Lage mit sich bringt, nur einen gro¬ 
ßen Hauptstrom, außerdem aber mehrere nicht unbedeutende 
Flüsse, eine große Menge kleiner Bäche und mehrere herrliche 
Seen, 0 daß das Land im Ganzen gut bewässert zu nennen ist. 
Der nördliche Theil, der breiteste und zwischen den Alpen und dem 
Apennin gelegen, ist natürlich auch der reichste an Flüssen und 
Seen. Hier strömt von W. nach O. der Po, ehemals Padus, 
von den Ureinwohnern Bodineus, von den Dichter« auch wohl
	        
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