Full text: Lesebuch in Lebensbildern für Schulen (3)

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nive gestanden; hier ist die eigentliche Heimath der Orangen und der 
Pflaumen. . „ „ „. , 
6) Arabien, ein Hochland und eme lange Halbinsel, vom rothen 
Meer und persischen Meerbusen begränzt. Der Süd-Westen heißt das 
glückliche Arabien, fruchtbar, bewaldet und bewässert. Es erzeugt 
den beßten Kaffee, viele Datteln und die edelsten Pferde. Im nörd¬ 
lichen Theile liegt der altberühmte Sinai, hoch bis in die Wolken 
hineinragend, von dem einst der berühmteste Gesetzgeber aller Zeiten 
hinabsah auf sein Volk, um es zu beglücken. 
Die Araber theilen sich in Fell ah's — Städtebewohner und 
Ackerbauern — und in Beduinen — Kinder der Wüste. — Letztere 
sind umherschweifende Nomaden, welche Viehzucht treiben und gelegent¬ 
lich die Reisenden plündern. Das Plündern halten sie nicht für Un¬ 
recht, sondern danken Gott, wenn er ihnen einen Fang bescheert. 
„Dein Bruder ist unbekleidet, reden sie den Reisenden an, und darum 
gib her, was du entbehren kannst." So raubsüchtig die Araber sind, 
so gastfrei sind sie auf der andern Seite. Jeder Fremde ist unter 
ihrem Zelte gut aufgehoben. Man geht ihm entgegen, freut sich seiner 
Ankunft, wascht ihm die Füße und bedient ihn beim Essen. Dafür 
hat er nicht die geringste Vergütung zu geben. Ihr Gruß ist das 
alte: „Friede sei mit Dir." 
Mekka, der Geburtsort, und Medinah, die Begräbnißstätte 
Muhameds, sind beide den Muhamedanern heilig. 
e. Japan. 
Ein Inselstaat ist das vom Weltverkehr abgeschlossene Kaiserthnm 
Japan, bogenförmig, 300 Meilen lang, um die Ostküste Asiens 
herumliegend. Die Japaner, ein den Chinesen ähnliches Volk, haben 
ein geistliches und weltliches Oberhaupt. In der Hauptstadt Jeddo, 
mit mehr als 1 ‘ Mill. Einwohner, hat der weltliche Kaiser seinen Sitz. 
Berühmt ist das japaner Porzellan. Nach Lauckhard. 
20. Afrika. 
I. 
Nach Asien und Amerika ist Afrika der größte Erdtheil, aber uns 
fast nur an seinen Küsten bekannt. Er wird vom Meer umfluthet 
mid hängt nur durch die schmale Landenge Suez mit Asien zusammen. 
Das Atlas geb ir?.e im Norden scheidet ein fruchtbares Küstenland 
von der 100,000 OM. großen Sandwüfte Sahara, dem größten 
Tleflande dieses Erdtheiles. Sie bietet dem menschlichen Auge einen 
furchtbaren Anblick dar. Mögen die Gebirge der Schweiz mit ihren 
Abgründen, Gletschern und himmelhohen Felsenzacken dem Reisenden 
furchtbar erscheinen; mögen die Wasserfälle des Niagara und des 
Rheins ihn betäuben, die Brandung des empörten Meeres ihn er¬ 
schüttern: alle diese Erscheinungen führen doch auch etwas Erhebendes 
nnt sich. Allein all' dieß Versöhnende und Erhebende fehlt, wenn der 
Wanderer am Eingänge dieser Wüste steht. So weit das Auge reicht,
	        
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