Full text: Lesebuch in Lebensbildern für Schulen (3)

allgemeine Verbreitung in unsern vaterländischen Schulen, und bin dann fest 
überzeugt, der in früherer Auflage ernente Wunsch der Herren Verfasser: 
„daß der in den Lebensbildern niedergelegte Unterrichtsstoff 
Geist und Gemüth der deutschen Jugend wahrhaft veredeln 
und den nationalen Sinn derselben kräftigen möchte," 
muß durch solche gediegene, Geist und Herz erfassende Schul- und Volksbücher 
seiner Verwirklichung immer näher rücken. 
Wenn man nun das von dem früheren Lehrer Ioh. Schmitt zu Befsungen 
verfaßte ugd bei dem früheren Geometer Leopold Dietzsch später erschienene 
„Lesebuch für mittlere Schulklassen von einem Verein hessischer Volks¬ 
schullehrer", das meinen Lebensbildern nicht allein sehr ähnlich, sondern 
in sehr Vielem gleichlautend und wörtlich abgedruckt ist und dadurch die 
gesetzliche Bestimmung über Nachdruck überschritten wurde, so werden Gesetzes¬ 
kundige darüber zu entscheiden wissen. — Viele pädagogische Zeitschriften haben 
sich über die Schmitt-Dietzsch'schen Lesebücher sehr ungünstig ausgesprochen; 
von vielen nur diese: 
In dem Trierer Schulfreund von Schmitz, 1852, 1. Heft, sind beide 
Lesebücher für Mittelklasse», nämlich die „Lebensbilder" und das später bei 
D i e tz s ch erschienene recensirt worden: 
Der Recensent sagt Seite 86: Beide Lesebücher aus Hessen 
haben in der Anlage des Ganzen, wie in der Ausführung des 
Einzelnen, große Aehnlichkeit. Der Hauptunterschicd besteht darin, 
daß das aus dem Kern'schen Verlag an Stoff reichhaltiger ist, 
als jenes aus dem von Dietzsch und so unter Anderm die ganze, 
sehr schön bearbeitete 2. Abtheilung mehr enthält. Ein lesens- 
werthes Vorwort nebst Winken über die rechte Behandlungsweise des Buchs 
erhöben seinen Werth/' 
Der pädagogische Wächter Nr. 12, 1852 , sagt auch: „Das 
im Kern'schen Verlag erschienene Lesebuch in Lebensbildern für 
mittlere Schulklassen hat offenbare Vorzüge vor dem im 
Dietzsch'schen Verlag erschienen „Lesebuche für mittlere Schul¬ 
klassen", das nur eine später erschienene Nachahmung von je¬ 
nem ist und wenn die Bezeichnung auf dem Titel: „von einem 
Vereine Hess. Lehrer" einen wirklichen Hintergrund hätte, 
den Beweis liefern würde, daß dieser Verein nach keiner eigenen 
Idee, überhaupt nach keiner Idee gearbeitet hatte. Das Buch ist brauch¬ 
bar, auch wenn es weniger gut wäre; aber nothwendig war sein Erscheinen 
nicht. ES hat auch in keinem Vorworte versucht, sein Bedürfniß nachzuweisen 
und die Lücke anzudeuten, die es in der pädagogischen Literatur ausfüllen will." 
Herr Lehrer Hock in Babenhausen bemerkt in seinem „Oeffentlichen 
Wort" in Betreff beider Lesebücher; unter A.: 
Allen Respekt vor einer solchen sauberen Bücherfabrikation! 
Die Verfasser des bei Ernst Kern erschienenen Lesebuches in 
Lebensbildern mögen sich daun auch bei ihren amtsbrüderlich 
gesinnten Kollegen, die sich nicht entblödeten, ihre Hand zu 
solchem unehrenvollen Unternehmen darzubieten, schönstens 
bedanken! — 
Wenn viclgcleseue pädagogische Zeitschriften solche Urtheile fäl¬ 
len, dann glaube ich, als Verleger der Lebensbilder, den verehrlichen 
Schulvorständen und dem Publikum schuldig zu sein, ein Wort zu reden. Uebei¬ 
gens differireu die Preise der Bücher um wenige Kreuzer und 
für diese gebe ich beinahe das Doppelte! — 
Darmstadt int Lenzmonat 1853. 
Ernst Kern.
	        
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