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3. Bescheidenheit. 
Wenn Wilhelm etwas von seinen Eltern bekam an 
Kleidung, Eßwaaren oder Spielzeug, so nahm er es 
allemal mit Dank an, und war zufrieden, es mochte 
viel oder wenig seyn; auch murrete er nicht, wenn 
gleich selne Geschwister etwas Beßres erhalten hatten. 
Alleln sein Bruder Frilz war so unartig, daß er 
das Geschenkte wohl gar mit einer veraͤchtlichen Miene 
wieder hinwarf, wenn es ihm nicht gefiel. Er war 
auch selten zufrieden mit dem, was er bekam, denn 
in seinen Augen war das, was andre hatten, immer 
besser, als das Seinige, wenn es gleich nur eben so 
gut war. Besonders aͤusserte er diese Unbescheiden⸗ 
heit hel Tische, wo er immer etwas zu tadeln fand an 
dem, was ihm vorgelegt wurde, und immer etwas 
anderes oder mehr verlangte. 
Die verstaͤndigen Eltern gaben ihm aber eben des⸗ 
wegen nicht mehr, als was er nothduͤrftig brauchte, 
und Geschenke bekam er in der Folge gar nicht; der 
bescheidne Wilhelm hingegen wurde oft noch beson⸗ 
ders mit etwas Ausserordentlichem erfrent. 
4. Achtsamkeit. 
Karl war flatterhaft und bestaͤndig zerstreut; er 
hoͤrte alles was gesagt wurde, nur mit halben Ohren 
und wann er einen Auftrag bekam, so richtete er ihn 
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