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74) Die Norwegische Seefchlange und der KraLeu an
Norwegens Küster» sind oft als ein, öfterer alS¿iwi Un¬
geheuer angesehen worden. Ein gelehrter Bischof in
Norwegen und «in anderer Gelehrter vor ih»n haben
beide beschrieben. Nur in den nördlichen Meeren har die
Sceschlaiige ihre Heiluath, und nur in den untersten
Tiefen, ans welchen sie nie, als Nur zur Laichzeit her¬
aufkommt, und auch nur dann, wenn daß Meer ganz
still ist. — Alle, die dieses Thier wollen gesehen
haben — freilich nur in guter Entfernung, ihrer eigenen
Haut wahrend — versicherten, es habe die Lange eines
Ankertaucs, oder 600 Fuß, der Leib aber im Un,fange
15 bis iti Fuß gehabt; der Kopf sey breit Und platt, ach
Obertheil ein wenig hoch, und die Schnautze spitz ge¬
wesen. — Bei einigen dieser Schlangen waren die
Schnantzcn platt wie bet Kühen, und hatten große, mit
starken Haaren besetzte Nasenlöcher, welche wie Zwickel-
barce sollen hervorgestanden haben. Die Augen der See-
schlange waren funkelnd, groß und blau, und der 5 bis
<t Fuß dicke Schwanz des Ungeheuers lief nicht, wie
beim Aal und bei der Landschlange, allgemachsam etwa¬
spitzer ZU, sondern trat mit einem Male aus dem unge,
heuern Rumpf hervor, ungefähr wie wenn man de»n
Frosche hinten einen Schwanz ansetzen wollte. Bewegt
cs sich, so ragen Theile seines Rücken- wie Tonnen aus
de»n Wasser hervor, die in einiger Entfernung voN ein¬
ander daher schwammen. Der Grund der Haut ist dun¬
kelbraun, und mit vielen Scheckfleckcn, Streifen und