fullscreen: Zweites Lesebuch für für katholische Volksschulen auf dem Lande

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Handarbeit zu erleichtern oder ganz zu ersparen. Das 
Wasser trieb die Raͤder der Muͤhle, die Luft die Fluͤgel 
der Windmuͤhle, und das Feuer half ihm aus Erzen die 
Metalle ziehen, die ihm jetzt unentbehrlich sind. Aber die 
Kraͤfte der Natur, die Gott dem Menschen zur Benuͤtzung 
zugewiesen hat, sind unerschoͤpflich und sorgfaͤltiges Beob— 
achten und Nachdenken führte zu immer neuen Erfindungen. 
Man hatte wargenommen, dass ein verschlossenes 
Gefaͤß, in welchem man Wasser in Dampf verwandelt, 
durch die Kraft des Dampfes zersprengt wird. Man 
erkannte bald, dass der eingeschlossene Dampf eine unge⸗ 
heure Kraft besitze, die zur Bewegung von Lasten eben 
so geeignet sei, wie das Wasser zur Bewegung des Muͤhl⸗ 
rades oder die Luft zur Bewegung der Windmüuhlflügel. 
Man benutzte daher diese Kraft, um Wasser zu 
pumpen, um Erze aus den Schachten zu ziehen, Flachs und 
Wolle zu spinnen, Leinwand und Tücher zu weben, Eisen 
zu haͤmmern, Papier zu bereiten, Mehl zu mahlen. Eine 
einzige Dampfmaschine leiftet dabei durch ihre kunftliche 
Einrichtung oft mehr, als hundert Menschen zusammen 
durch ihrer Haͤnde Arbeit leisten würden. 
Spaͤter setzte man Dampfkessel mit einer Vorrichtung, 
durch welche der Dampf zu beiden Seiten des Kessels ein 
Schaufelrad herumtrieb, auf Schiffe. Pfeilschnell durch⸗ 
schnitt das Schiff die Fluten, ohne dass man den Wind 
durch Segel fangen durfte. Man brachte dieselbe Vor— 
richtung mit entsprechenden Änderungen bei einem Wagen 
an und stellte ihn mit den Raͤdern auf eiserne Schienen. 
In einer Stunde durchfliegt der Dampfwagen (die 
Lokomotive), woran noch 10 bis 20 andere schwerbeladene 
Wagen hangen, eine Strecke von 4 oder auch mehreren
	        
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