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schnellen Lauf an starken Zweigen oft die vierzehn Enden auf.
Er reißt sich los, er fleucht darauf, lobt seine Beine nun, und
lernet noch imFlieh'n, das Nützliche dem Schönen vor¬
zuziehen.
35. Die Lerche.
Simon, ein siebenzigjähriger Landmann, war in steter
Gottesfurcht und Arbeitsamkeit alt geworden. Seine silber¬
weißen Haare waren eine Ehrenkrone für ihn; denn er hatte
sie gefunden auf dem Wege der Gerechtigkeit, und er war des¬
halb und seiner Klugheit und vielen Erfahrungen wegen überall
geliebt und geehrt, und wurde von Jung und Alt mit Recht
Vater Simon genannt.
An einem heitern Frühlingsmorgen, da die Blumen des
Feldes schon blühten, und das freundliche Lied der Lerche die
Freuden des jungen Lenzes verkündete, pflügte Simon für die
Sommersaat seinen Acker, und er war noch so munter, wie
Mancher in den Jahren der Jugend nicht ist, und dabei freund¬
lich, wie die neubelebte Natur um ihn her. Neben ihm wan-
deltp Stephan, ein junger und redlicher Mann, welcher vor
Kurzem die Wirthschaft des Hauses übernommen hatte; denn es
waren ihm seine Eltern gestorben. Vater Simon, so sprach
er, mein Herz hat dich allzeit verehret, denn du verstehest zu
rathen und klugen Bescheid von mancherlei Dingen zu geben.
Auch hast du viele Jahre hindurch die Mühen des Lebens er¬
fahren, und gewirthschaftet im Segen; denn Gottes Hand war
sichtbar mit dir. Sieh, ich hin noch jung und des weisen Ra¬
thes der Alten bedürftig. Wohlan denn, so sage mir: Was
soll ich thun, daß mein Leben ähnlich dem deinigen werde, und
daß Gottes Segen auch in mein Haus einkehren möge?
Da zeigte Vater Simon hinauf gen Himmel und sprach:
Du lieber Sohn meines seligen Nachbars, siehst du dort in
hoher Luft schweben die muntere Lerche? Sie lehret dich, was
du zu wissen begehrst. Sieh, auf der Erde sucht sie ihre Nah¬
rung, und sie lebet und schwebet in den Furchen des Feldes;
aber sie schwingt sich auch singend zum Himmel empor, unv
jubelt ihr Lied, und läßt sich dann wieder zur Erde hernieder.
Also, mein Freund, ist auch jeglichem Menschen, er mag Bür-