Full text: Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte (Theil 1)

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Fünfter Abschnitt. 
Kriege überzog, tapfern und wichtigen Beystand 
leistete und die Schweden, welche wahrend seiner 
Abwesenheit in die Marken eingefallen waren, 1675 
bey Fehrbellin völlig schlug.' — Gegen das Ende 
seiner Regierung — er starb 1688 — nahm er 
20,000 französische Familien, welche nach der Auf¬ 
hebung des Edicts von Nantes 1685 (S. 139) aus 
ihrem Vaterlande flohen, in seine Staaten auf. "-Er 
hinterließ das Land blühend und reich seinem Sohne 
Friedrich III. der sich den y 1701 selbst in 
Königsberg die Krone aufsetzte und sich nun als 
König von Preußen Friedrich I. nannte. Er war 
ein Fürst, der den Glanz liebte und dadurch das 
Land in Schulden stürzte. Sein Sohn und Nach¬ 
folger Friedrich Wilhelm I. lebte um so spar¬ 
samer und machte dadurch das Land nicht allein 
wieder schuldcnftey, sondern hinterließ auch seinem 
Sohne Friedrich dem Großen, der 1740 den 
Thron bestieg, nebst einem trefflichen Heere einen 
Schatz von fast 9 Mill. Thalern. So sparsam 
Friedrich Wilhelm I. auch war, so gab er doch gern, 
nützliche Einrichtungen zu befördern, Geld her und 
namentlich bewilligte er zur Anlage von Land- und 
Bürgerschulen mehrmals bedeutende Summen. 
Friedrich der Große, von seinem Vater 
sehr streng erzogen, ist in jeder Hinsicht einer der 
größten Fürsten des vorigen Jahrhunderts. 
Er war ein großer Feldherr, aber auch ein 
weiser Fürst, fast immer thätig und von frühem 
Morgen bis des Abends spät mit Regierungsange¬ 
legenheiten beschäftigt, ein väterlicher Freund aller 
seiner Unterthanen, die bey ihm immer offnes Ge¬ 
hör fanoen, die er nicht selten, wenn sie verarmt 
waren, mit wahrhaft königlichen Geschenken wieder 
zu neuem Wohlstand brachte, ein Beschützer der 
Künste und Wissenschaften, ein Beförderer jeder 
nützlichen Einrichtung und vor allen des Ackerbaues. 
— So legte er in Schlesien allein 213 neue Dör¬ 
fer an. — 2hm verdankte Preußen eine Gesetzge-
	        
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