LZ8 Fünfter Abschnitt.
werthesten der Vatikan, den fast jeder Pabst ver¬
größerte^ und der in seinem Innern 22 Höfe und
nicht weniger als 11,246 Zimmer enthält, und in
welchem eine der vorzüglichsten Büchersammlungcn
aufbewahrt wird; das reich ausgeschmückte Kapitol
u. f. w. Die feste Engelsburg dient zum Auf¬
bewahren der pabftlichen Kronen und des pabftlichen
Schatzes. — Die St. hat gutes Wasser, das -aber
durch kostbare Wasserleitungen meilenweit Hergeleitet
werden muß, da das Wasser in der Tiber nicht
einmal zum Tranken des Viehes gebraucht werden
kann. Zu den Zeiten der römischen Kaiser Hatte
Rom an g Mill., 1714 nur noch 143000 Einw.—
Innerhalb des Kirchenstaates liegt der 2 QM.
große Freystaat Marino, mit der gleichnamigen
Hauptstadt.
Z. Das Königreich beyder Sizilien
(2000 QM.)
das fruchtbarste Und mildeste der italienischen Lan¬
der, in welchem selten Schnee fallt und niemals
Schnee liegen bleibt, utth das an allen Produkten
aus dem Thier- und Pflanzenreiche (z. B. treffliche
Rosinen) Ueberfluß Hat. Nur die Häufigen Erd¬
beben sind, wie der Sirocco, eine Plage de§
Landes. — Auch hier findet man sehr viele Bettler
und Banditen, weil Jedermann die Arbeit scheuet
und sich auf die Wohlfeilheit aller Lebensbedürfnisse
verlaßt. — Die Appenninen durchziehn ganz Nea¬
pel; abgesondert von ihnen liegt der 3659 F. Hohe
Vesuv, ein feuerspeiender Berg (S. *3), an dessen
Fuße der köstlichste Wein wachst. In Sicilien ist
der Aetna, auch ein Feuerspeier, der Höchste Berg.
Große Flüsse findet man im Lande nicht.
Neapel, um welches Deutsche, der griechische
Kaiser und die Araber stritten, wurde 1053 von
dem Pabste dem Robert Guiscard, einem Nor¬
mannen, zur Lehn gegeben, dessen Nachkommen
auch Sicilien damit vereinigten. Nach dem Aus-