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Erster Abschnitt.
durch schon wohlthätig für alle Geschöpfe wird.
Und hat der Mensch nicht von Gott Verstand er¬
halten, die Gefahren, die ihm drohn, durch weise
Mittel von sich abzuwenden? Viele Verheerungen,
welche der Blitz anrichtete, können nicht mehr Statt
finden, seit Benjamin Franklin, ein Ameri¬
kaner, die Natur des Blitzes erforschte und den
Blitzableiter erfand, durch den wir wenigstens
unsere Hauser vor Feuersnoth sichern können. —
Ein solcher Blitzableiter, der von Metall und ziem¬
lich kostbar ist, braucht nicht einmal an jedem Hause
zu seyn. Gewöhnlich findet man ihn nur an öf¬
fentlichen Gebäuden, wo er alsdann auch die nahe¬
stehenden Hauser hinlänglich sichert. —
Aus der Elektrizität erklärt man auch das
Nordlicht, das für die kalten Zonen so wohl¬
thätig ist. Im Winter, wenn den nördlichen Län¬
dern die Sonne nicht aufgeht, sehn sie den ganzen
nördlichen Himmel in Flammen stehn; er glüht,
gleich der Morgenröthe, und starke Lichtstrahlen schie¬
ßen von Norden aus nach allen Weltgegenden und
verwandeln die düstere Nacht in den hellsten Lag.
Alle Arbeiten werden bey dem milden Schein dieser
Lichtstrahlen verrichtet. Nach Mitternacht verlischt
das Nordlicht allmählig. In den südlichern Ländern
der gemäßigten nördlichen Zone sieht man es selten,
in dem heißen Erdstriche niemals. —
Die obere Luft ist bedeutend kälter, als die
untere, wie man dieß schon auf hohen Bergen wahr¬
nehmen kann. Daher gefrieren die Dünste oft in
der Luft und fallen, in bald größern, bald kleinern
Klumpen zusammengedrückt, unter dem Namen des
Hagels, oder der Schlossen nieder. Gewöhnlich
geschieht dieß nur im Sommer und meistens sind
Hagelwetter von Gewittern begleitet. — Des Win¬
ters, wo auch die untere Luft merklich kälter ist,
fallen die Dünste als Schnee nieder, welcher, so
wie er aus der Luft fällt, stets regelmäßige, sechs¬
eckige und dabey doch höchst mannichfaltige Figuren