Full text: Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte (Theil 1)

40 Zweyter Abschnitt. - 
fen verderblicher zu machen. Jetzt benutzte mau 
eben diese Metalle, am frühesten das weichere Ku¬ 
pfer, dann erst das Eisen, sich den Ackerbau zu er¬ 
leichtern. Man erfand das Grabscheid (den Spa¬ 
ten), die Hacke, den Pflug, das Beil, Baume zu 
fällen und Häuser zu bauen u. s. w. Alle diese 
Werkzeuge kannte man schon in den ältesten Zeiten. 
Auch das rohe Korn konnte nicht lange als 
Nahrungsmittel dienen. Man zerrieb es zwischen 
Steinen, weichte es dann zu einem Brey in Was¬ 
ser ein, und backte aus diesem, den man auf glü¬ 
hende Steine goß, eine Art von Kuchen. Auf diese 
Weise mahlen und backen wenigstens auch jetzt noch 
mehre rohe Völker. 
Das folgende Geschlecht vervollkommnete diese 
Erfindungen. Aus dem rohen Steine wurde eine 
Mühle, das Korn zu zermalmen und das Mehl 
von den Hülsen zu säubern; aus dem glühenden 
Stein wurde ein Backofen, den Kuchen (denn 
Brodt lernte man erst später kennen) darin zu rö¬ 
sten. Unter den Mühlen waren übrigens die Hand¬ 
mühlen, welche von Sclaven in Bewegung gesetzt 
wurden, die ältesten. Sie waren wahrscheinlich un¬ 
sern Kaffeemühlen nicht unähnlich. Auf sie folgten 
x die Roßmühlen; auch kannte man schon vor 
jgoo Jahren die Wassermühlen, welche man 
auch als Schiffs mühlen von 536 an auf grö- 
stetn Strömen anzulegen verstand. Bey uns sind 
jetzt die Windmühlen an gewöhnlichsten. Sie 
sind zuletzt, wahrscheinlich erst vor 8vc> Jahren er¬ 
funden. Daß man außerdem an dem Mühlwerke 
nach und nach vieles verbessert habe, könnt ihr leicht 
denken, ohne daß ich euch die vielen einzelnen Ver¬ 
besserungen anzugeben brauche. 
Eben so unvollkommen war anfangs das Ba¬ 
cken. Selbst de» Sauerteig, der jetzt unser Brodt 
so wohlschmeckend macht, und andere Mittel, das 
Gebackene aufgehn zu lassen (Hefen, Geest, Barm)
	        
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