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fen verderblicher zu machen. Jetzt benutzte mau
eben diese Metalle, am frühesten das weichere Ku¬
pfer, dann erst das Eisen, sich den Ackerbau zu er¬
leichtern. Man erfand das Grabscheid (den Spa¬
ten), die Hacke, den Pflug, das Beil, Baume zu
fällen und Häuser zu bauen u. s. w. Alle diese
Werkzeuge kannte man schon in den ältesten Zeiten.
Auch das rohe Korn konnte nicht lange als
Nahrungsmittel dienen. Man zerrieb es zwischen
Steinen, weichte es dann zu einem Brey in Was¬
ser ein, und backte aus diesem, den man auf glü¬
hende Steine goß, eine Art von Kuchen. Auf diese
Weise mahlen und backen wenigstens auch jetzt noch
mehre rohe Völker.
Das folgende Geschlecht vervollkommnete diese
Erfindungen. Aus dem rohen Steine wurde eine
Mühle, das Korn zu zermalmen und das Mehl
von den Hülsen zu säubern; aus dem glühenden
Stein wurde ein Backofen, den Kuchen (denn
Brodt lernte man erst später kennen) darin zu rö¬
sten. Unter den Mühlen waren übrigens die Hand¬
mühlen, welche von Sclaven in Bewegung gesetzt
wurden, die ältesten. Sie waren wahrscheinlich un¬
sern Kaffeemühlen nicht unähnlich. Auf sie folgten
x die Roßmühlen; auch kannte man schon vor
jgoo Jahren die Wassermühlen, welche man
auch als Schiffs mühlen von 536 an auf grö-
stetn Strömen anzulegen verstand. Bey uns sind
jetzt die Windmühlen an gewöhnlichsten. Sie
sind zuletzt, wahrscheinlich erst vor 8vc> Jahren er¬
funden. Daß man außerdem an dem Mühlwerke
nach und nach vieles verbessert habe, könnt ihr leicht
denken, ohne daß ich euch die vielen einzelnen Ver¬
besserungen anzugeben brauche.
Eben so unvollkommen war anfangs das Ba¬
cken. Selbst de» Sauerteig, der jetzt unser Brodt
so wohlschmeckend macht, und andere Mittel, das
Gebackene aufgehn zu lassen (Hefen, Geest, Barm)