Metadata: Bismarcks Reden und Briefe in Auswahl (Nr. 45)

darum wird ihnen doch keiner Preußens Rolle anweisen. 
Preußen muß seine Kraft zusammenhalten auf den gün¬ 
stigen Augenblick, der schon einigemal verpaßt ist. Preu¬ 
ßens Grenzen sind zu einem gesunden Staatskörper nicht 
günstig. Nicht bimfr Reden und Majoritäts¬ 
beschlüsse werden die großen Fragen der Zeit 
entschieden das ist der Fehler von 1848 und 1849 
gewesen'—, sondern durch Eisen und SB lut«1) ’. ^ 
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19. Aus dem Briefe an den sächsischen Minister von Neust. 
16. Oktober 1862. 
In betreff unserer inneren Angelegenheiten ist es 
meine nächste Absicht, gegen das wachsende Übergewicht 
des Hauses der Abgeordneten und des parlamentarischen^/. ,v, 
Beamtentums die Schwerkraft der Krone zu wahreu und ./ 1 ~~) 
zu stärken. Ich halte diese Aufgabe für lösbar, ohne mit 
positiven Bestimmungen der Verfassung zu brechen, und 
werde dabei bemüht sein, konstitutionelle Empfindlichkeiten 
soweit wie möglich zu schonen und die unbestrittene Heer- 
*) Dieses Wort blieb lange verhängnisvollen Mißverständnissen 
ausgesetzt. B. selbst hat es am 28. Januar 1886 im Abgeordneten¬ 
hause folgendermaßen erklärt: ‘Segt eine möglichst starke militärische 
Kraft, mit anderen Worten möglichst viel Blut und Eisen in die 
Hand des Königs von Preußen, dann wird er die Politik machen 
können, die Ihr wünscht, mit Reden und Schützenfesten und Liedern 
macht sie sich nicht, sie macht sich nur durch „Blut und Eisen". Das 
ist die Sache. Ich wäre vielleicht verstanden worden, wenn ich nicht 
zu viele Rivalen auf diesem Gebiete, Deutschland herzustellen, gehabt 
hätte'. — In diesem Zusammenhange seien Geibels Verse angeführt: 
Was habt ihr denn, ihr neunmal Weisen, 
Mit eurem Witz gebracht zustand, 
Eh' euch der Held mit Blut und Eisen 
Gewaltig schuf ein Vaterland? 
Und jetzt, nachdem er ohne Wanken 
Zum Hafen euer Schiff gelenkt, 
Nun wollt ihr kritteln, schmähn und zanken, 
Statt Gott auf euren Knien zu danken, 
Daß er euch solchen Mann geschenkt?
	        
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