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burt, am 8. September, und ihrer Himmelfahrt, am 15. August. Höher und
höher stieg ihr Ansehen, und es fehlte nicht viel, so wäre der Herr Christus
selber durch den abgöttischen Dienst der Maria verdunkelt worden. Wovor
man sich damals noch scheute, das ist in diesen unsern Tagen wirklich gesche¬
hen. In der Mitte der fünfziger Jahre hat der Papst von Rom feierlich
erklärt und ausgesprochen, daß Maria ohne Sünde empfangen und geboren
und demnach von der Erbsünde, diesem gemeinsamen Loose aller übrigen
Sterblichen, ausgenommen sei. Damit ist sie dem Heilande der Welt gleich¬
gestellt.
Mit seinen Werken kann man sich wohl die Hölle , aber
nimmer den Himmel verdienen.
3. Wie die Äl-önche in der Christenheit
aufgekommen sind.
„Ist jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist ver¬
gangen , siehe, es ist alles neu geworden." Dies Wort haben die ersten
Christen durch ihren Wandel vor aller Welt Augen sichtlich bethätigt. Mit
heiligem Ernste trachteten sie darnach, in Liebe und Treue, iu Gottesfurcht
und Geduld als Erlöste Jesu Christi ihr Leben zu führen, so das; die Heiden,
die nur die Verwüstungen der Selbstsucht kannten, mit hoher Perwunderung
wahrnahmen, wie die Geizigen barmherzig und die Zornige;; sanftmüthig
und die Flncher zu Betern wurden, sobald sie sich zu Christo gewandt hatten.
Damals konnte man die Christen äußerlich von der Welt unterscheiden; denn
sie hatten nicht Gemeinschaft mit den Werken der Finsterniß. Und nicht
bloß von dem sündlichen Treiben, sondern auch von Tanz, Schauspiel und
andern Lustbarkeiten der Welt hielten sie sich fern; denn sie fürchteten, 'da¬
durch wieder in das heidnische Wesen verwickelt zu werden, dem sie eben erst
entflohen waren. Manche auch, die früher die Macht der Welt auf traurige
Weise an sich selbst erfahren hatten, zogen sich ganz ans der Gemeinschaft
der Menschen zurück und gingen in die Wüste, um nicht von neuem in Ver¬
suchung zu fallen. Ihnen folgten andere, welche es überdrüssig waren, täg¬
lich das Verderben der Heiden mit Augen zu sehen, und daran verzweifelten,
daß der Welt überhaupt noch zu helfen sei. Auch sie flohen in die Wüsten,
dort in Gebet und Selbstbetrachtung und Entbehrung aller Art von den
Banden der Sünde sich loszumachen, von denen nach ihrer Meinung nicht los¬
kommen konnte, wer mitten in der Welt lebte. Solche Leute nannte man
Einsiedler. Schon manche waren ans diese Weise in die Wüste gegangen,
ohne daß sie viel Beachtung gefunden hätten. Erst das Beispiel eines be¬
rühmten Einsiedlers, Antonius mit Namen, übte eine solche Gewalt, daß
hunderte von Menschen in die Wüste zogen, um dort eine Heiligkeit des Le¬
bens zu erringen, die sie in der verderbten Welt nicht glaubten erreichen zu
können.