Full text: Lehr- und Lesebuch für Töchterschulen

100 
muß dagegen die Zähne fleißig, am besten, mit lauwar¬ 
mem-, Wasser reinigen, und sowohl des Morgens, als 
auch nach jeder Mahlzeit, den Mund damit ausspülen. 
Wer gesund bleiben will, muß^sich endlich auch nicht 
ohne Noth in Gefahr begeben, also z. B. alles gefahrvolle 
Klettern und Springen vermeiden, nichts essen, was er 
nicht kennt, keine Nadeln in den Mund nehmen, mit schar¬ 
fen und spitzigen Sachen vorsichtig umgehen u. dgl. 
4. Verhalten in Krankheiten. 
In Krankheiten muß man bei einem ordentlichen und 
einsichtsvollen Arzt Hülfe suchen, ihm sein ganzes Befin¬ 
den vom Anfange der Krankheit an genau und richtig er¬ 
zählen, ihm die Zufälle und Umstände der Krankheit an¬ 
geben, und überhaupt die Fragen des Arztes unverholen 
beantworten, damit er die Ursach und Beschaffenheit der 
Krankheit entdecken könne. Sodann muß der Kranke den 
Rath und die Anweisung des Arztes in Ansehung der Le- 
bensordnung, des Essens und Trinkens u. s. w. genau be¬ 
folgen, und die verordneten Arzeneien vorschriftsmäßig 
und zu rechter Zeit gebrauchen, auch mit dem Gebrauche 
derselben bis zum Ausgange der Krankheit fortfahren, und 
nicht ungeduldig oder gegen den Arzt mißtrauisch werden, 
wenn nicht gleich nach der ersten Arznei die gewünschte 
Besserung erfolgt. — Man hüte sich, in Krankheiten Arz¬ 
neien von Pfuschern und Quacksalbern anzunehmen, oder 
unbewährte Hausmittel zu gebrauchen, die zwar zuweilen 
Krankheiten heben, aber dagegen zugleich oft ein heimliches 
Gift und andere tödtliche Krankheiten im Körper zurücklas¬ 
sen. — Bei Unpäßlichkeiten ist es gut, viel verschlagenes, 
nicht zu kaltes Wasser mit ein wenig Essig vermischt zu 
trinken, sich etwas wärmer zu kleiden, sich sanfte Bewe¬ 
gung zu machen, und sehr mäßig zu essen. — Hat man 
ein Fieber, so ist es höchst gefährlich, .dasselbe durch 
Hausmittel oder sympathetische Euren zu früh zu vertrei¬ 
ben, ehe man die Ursachen desselben fortgeschafft hat. Die 
Luft, die ein Fieberkranker einathmet, muß rein und nur 
mäßig warm sein; er darf nur leicht verdauliche, wenig 
nährende Speisen genießen, und nur milde wäßrige Ge-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.