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VIII. Religion.
Aas beste und kräftigste Hülfsmittel, seiner Bestimmung
stets eingedenk zu sein, und derselben gemäß zu leben, ist
die Religion.
Wer an einen Gott glaubt, und sich nach seinen Ge¬
setzen richtet, von dem sagt man, daß er Religion habe,
oder ein religiöser Mensch sei.
Diejenige Religion, zu welcher wir uns bekennen,
ist die christliche, die deshalb so genannt wird, weil sie
Jesus Christus bekannt gemacht und gelehrt hat.
Jesus Christus wurde etwa 4000 Jahre nach Erschaf¬
fung der Welt, und etwa vor 1825 Jahren zu Bethlehem
im jüdischen Lande geboren, als der Kaiser Augustus das
römische Reich regierte. Seine Iugendjahre verlebte Je¬
sus in großer Stille und Eingezogenheit zU Nazareth in
Galiläa, wo sein Vater, Joseph, ein Zimmermann,
und seine Mutter, Maria, wohnten. Diese besonders
hatte große Erwartungen von ihm, und hierin wurde sie
nicht nur durch wundervolle Ereignisse, die sich bei seiner
Geburt zutrugen, sondern auch durch die großen Geistes¬
fähigkeiten, welche Jesus schon früh zeigte, durch sein Zu¬
nehmen an Weisheit und Wohlgefallen bei Gott und den
Menschen, bestärkt.
Als Jesus das dreißigste Jahr erreicht hatte, machte
Johannes der Täufer das jüdische Volk auf Jesum
und sein neu zu stiftendes Reich aufmerksam, und forderte
die Menschen zur Buße und Rechtschaffenheit auf, um als
würdige Mitglieder in dieses Reich aufgenommen zu wer¬
den. Diejenigen, welche dieser Ermahnung folgten, er¬
klärte er zum Zeichen ihrer Reinigung von bösen Gesinnun¬
gen durch eine Taufe, oder Untertauchung unter das Was¬
ser, feierlich súrceme Schüler. Auch Jesus kömmt zu dem
Johannes und läßt sich durch die Taufe zu dem von ihm zu
stiftenden Reiche einweihen; nach dieser feierlichen Einwei¬
hung aber bereitet er sich auf sein großes Geschäft in der
Einsamkeit vor, und tritt dann sein öffentliches Lehramt
an. Er erregt durch seine eindringende Beredsamkeit,