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So entstanden in Thüringen unb Sachsen die Städte Boslar, Merseburg,
Quedlinburg. Ferner schuf Heinrich eine Reiterei. Zu diesem Zwecke
mußten die Lehensträger je nach der Größe ihres Lehens eine kleinere oder
größere Zahl berittener Kriegsknechte stellen, und so entwickelte sich allmählich
der bald so bedeutsam hervortretende Ritt er stand.
Nach diesen Vorbereitungen wandte sich Heinrich zunächst gegen die
S laven (oder Wend en) an der Elbe, die zum Teil mit den Ungarn ver-
bündet waren. Mitten im Winter eroberte erBrennabor (Brandenburg),
die Hauptstadt des Stammes der Heveller. Zum dauernden Schutz der öst¬
lichen Grenze errichtete er die Nordmark. Dann besiegte er die D ä n e n,
und gründete jenseit der Eider die Mctrf Schleswig.
Nach Ablauf des Waffenstillstandes besiegte er die Ungarn in einer
großen Schlacht bei Riad e oder Rietheburg an derUnstrut, 933.— Heinrich
starb zu Memleben an der Unstrut, und wurde zu Quedlinburg begraben.
2. Otto I der Große (936—973), Heinrichs Sohn, wurde zu Aachen
gekrönt. Dabei versahen damals zuerst die Herzöge die seitdem üblich ge¬
wordenen Erzämter des Reichs (Erzkämmerer, Erztruchseß, Erz-
schenk, Erzmarschall). Als später mehrere der Herzöge sich gegen
die königliche Gewalt auflehnten, unterwarf Otto die Widerspenstigen,
schränkte die herzogliche Gewalt ein und verlieh mehrere Herzogtümer an
seine Verwandten. Seinem Bruder Heinrich, der sich den Empörern ange-
schlössen hatte, aber dann reumütig zu ihm zurückkehrte, verzieh er, und gab
ihm das Herzogtum Bayern.
Die Grenzen des Reiches schützte Und erweiterte Otto durch glückliche
Kriege gegen auswärtige Feinde. Die Slaven unterwarf er bis
zur Oder und gründete zur Befestigung des Christentums unter ihnen das
Erzbistum Magdeburg und die Bistümer Havelberg und Brandenburg.
Böhmen wurde lehenspslichtig. Besonders folgenschwer war dann Ottos Ein-
Mischung in die Verhältnisse Italiens. Dort war der burgundische König
Lothar als König anerkannt worden, aber dann rasch gestorben, und der Mark-
gras Berengar von Jvrea hatte sich des Thrones bemächtigt. Da dieser
Lothars junge Witwe Adelheid verfolgte, wandte sie sich an den deutschen
König Otto um Hilfe. Otto zog mit einem Heere nach Italien, besiegte Be-
rengar und vermählte sich mit Adelheid. Darauf ließ er sich in Mailand als
König von Italien die eiserne lombardische Krone aussetzen. — Als
dann die Ungarn wieder in Deutschland einfielen, besiegte er sie in der
großen Schlacht auf dem L e ch f e l d e, 955.
Auf einem späteren Zuge nach Italien empfing Otto vom Papste
die Kaiserkrone, 962. Seit dieser Zeit blieb die Kaiserwürde bei dem
