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strrüche der Kirche, d. h. die der Kirchenväter und die
der 7 Äoricilrcn als Erkenntnißquelle an; 2) Sie be¬
hauptet, der heilige Geist gehe nur vom Vater aus;
z) Sie schreibt den guten Werken eine verdienstliche
Kraft zu, besonders dem Almosengeben, dem Mönchs¬
stande und Fasten. Vorzüglich beobachten die Grie¬
chen das 40t8gige Fasten (vor Ostern) sehr streng;
außer demselben haben sie noch drei andre Hauptfasten
im Jahre. 4) Ablaß und Fegfeuer verwerfen sie; doch
nehmen sie einen mittlern Ort an, wo die Seelen der
Frommen bis zum jüngsten Lage aufbehalten werden;
die andern Seelen müssen zuerst eine Züchtigung erlei¬
den, bis sie durch Fürbitte der Kirche erlöst werden.
Auch die Seelen der Gottlosen kommen an einen mitt¬
lern Ort, wo sie Furcht und Angst ausstehen, bis zum
jüngsten Tag, da ihre Pein angeht. Gebete für Ver¬
storbene sind daher in der griechischen Kirche bei der
Messe und sogleich, wann Jemand gestorben ist, ge¬
wöhnlich. Der Priester beräuchert den erblaßten Kör¬
per; die Anwesenden beten ein Vaterunser u. f. w.
5) Die Griechen nehmen auch sieben Sakramente an.
Bei der Beichte werden ebenfalls die Sünden herer-
zählt und gewisse Strafen dafür übernommen, z. B.
eine Zeitlang fasten, einige Male wachen, Almosen
ertheilen rc. Bei Austheilung des Abendmals, wel¬
ches auch Kindern gereicht wird, bedienen sie sich ei¬
nes länglichrunden, gesäuerten Brots. Ehe Brot
und Wein noch gesegnet sind, wird beides in Procession
herumgetragen, wobei alle Anwesende auf die Knietz
fallen. Bei der Einsegnung wird der Wein erst mit
kaltem, hernach mit warmen Wasser vermischt» Dem
Kom-