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Kriege zusammenhängenden Fragen wurde auch noch über einen
Frieden zwischen Spanien und Holland sowie über die Stellung der
deutschen Fürsten und Städte zum Kaiser, ja selbst über ganz fern—
liegende, kleinliche Angelegenheiten beraten und beschlossen, z. B.
ob die Osnabrücker die ihnen verhaßte, von ihrem Bischof erbaute
Petersburg niederreißen und ob sie eine Windmühle erbauen dürften.
Noch mehr wurden die Verhandlungen dadurch erschwert, daß der
Krieg während der Beratungen fortgeführt wurde. Die im Felde
siegreiche Partei steigerte ihre Forderungen, und wiederholt wurde da—
her wieder umgestoßen, was man vor kurzem verabredet hatte.
Nach langem Markten und Feilschen kam man endlich zu einer
Einigung. Am 6. August 1648 schlossen zunächst der Kaiser und
die in Osnabrück anwesenden Reichsstände mit den Schweden und
Franzosen einen Vertrag. Darauf begaben sich alle Gesandten nach
Münster, und nach abermaligen Verhandlungen erklärten sich alle
bereit, den Friedensvertrag zu unterzeichnen. Dies geschah am 24. Ok-
tober 1648 unter besonderen Feierlichkeiten und währte acht Stunden
In sechs Kutschen, die inwendig und auswendig mit rotem Samt
beschlagen, mit goldenen Troddeln verbrämt und mit sechs Rossen be—
spannt waren, besuchten die französischen, ebenso die schwedischen und
die kaiserlichen Gesandten sich gegenseitig, um ihre Unterschriften unter
die Verhandlungen zu setzen. Abends neun Uhr verkündete Kanonen—
donner von den Wällen Stadt und Cand den soeben vollzogenen
Friedensschluß.
Durch den Frieden gingen die schönsten Grenzländer an die
Fremden verloren das Elsaß an Frankreich, Vorpommern sowie
das Land zwischen der Elb- und der Wesermündung an Schweden,
so daß sämtliche deutsche Flußmündungen nicht mehr dem deut—
schen Volke gehörten. Die Könige von Schweden und von Däne—
mark erhielten Sitz und Stimme im deutschen Reichstage. Die
deutschen Fürsten wurden fast ganz unabhängig vom deutschen Kaiser;
damit war der Untergang des Deutschen Reiches besiegelt. Dennoch
gins ein Dankesjubel durch das deutsche Cand. Es war doch endlich
Friede! Sollte das völlig erschöpfte, bis aufs Mark ausgesogene und
zum Teil verrohte deutsche Volk nicht völlig zu Grunde gehen, so
mußte ihm der Friede endlich zurückgegeben werden, den die meisten
Bürger· nur noch vom Hörensagen kannten, besonders die in unserm
Cande, das unmittelbar vor dem Dreißigjährigen Kriege schon dreißig
Jahre unter der Grothausfehde schwer gelitten hatte. Den Evan—
gelischen brachte der Friede freie Religionsübung. Das Bistum