Full text: Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker (Abth. 3)

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unmenschlichen Grausamkeiten des Perserköniges, nicht 
nur gegen die Fremden, sondern selbst gegen die 
Seinen, erweckte über ihn ein Zorngericht der Rache; 
nach seiner Ermordung ward Darius, der Sohn 
des Hystaspes, Herrscher über das große Reich. 
Babylon, Susa, Ekbatana und Persepolis wurden 
durch ihn zu königlichen Residenzen erhoben; die 
Gränzen des Reiches selbst über einen Theil von Eu¬ 
ropa, durch die Eroberung von Thrazien und 
Macedonien erweitert, ja in Asien bis zum Indus 
ausgedehnt. Aber dieser Lauf der persischen Siege 
brach sich plötzlich an einer scheinbar kleinen, vorhin 
kaum beachteten Macht: an jener der Griechen. 
Die Stämme dieses Volkes, welche in Kleinasien 
wohnten, hatten, während Darius am Indus kämpfte, 
den Versuch gewagt, das Joch der Perser, das auf 
ihnen lastete, zu zerbrechen, die Griechen in Europa 
leisteten ihnen hierbey brüderliche Hülfe. Da sandte 
Darius, nachdem er den Aufstand in Kleinasien un¬ 
terdrückt hatte, ein mächtiges Heer, geführt von 
Datis und Artaphernes nach Griechenland, um 
die Bundesgenossen seiner Empörer zu züchtigen. Mit 
einer 6 mal kleineren Macht: mit 9000 Athenern und 
1000 Platäern zog der atheniensische Held Milt in¬ 
des dem Perserheere entgegen und gewann über das¬ 
selbe bey Marathon, im I. 390 v. Chr., einen 
vollkommenen Sieg. Nach Darius Tode erneuerte 
sein Sohn L er re s I. den Kampf mit Griechenland. 
Ein unzählbares Heer des Perserköniges, ein Verein 
von mehr denn fünfzig verschiedenen Völkern drang 
über Thrazien und Mazedonien in die Gebiete der 
kleinen griechischen Staaten ein. Diese aber stunden 
jetzt einmüthig der fremden Gewalt entgegen. Des
	        
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