Full text: Vorschule der Geschichte Europas

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andere Städte übrig blieben, die ihm noch nicht unter¬ 
worfen waren. 
Demosthenes und Aeschines. Die Schlacht bei Chäronea. Die Un¬ 
terwerfung Griechenlands. 
§ 22. Wie es nun schon so weit gekommen war, 
so lebte damals in Athen ein sehr berühmter Redner, 
Demosthenes, der mit seinen Reden den größten Ein¬ 
druck machte. Der hatte bei seiner Klugheit von allem 
Anfang an eingesehen, was König Philipp, dessen Schlau¬ 
heit er wohl erkannte, mit Griechenland vorhabe, und 
hatte immerfort den Athenern den Rath gegeben, daß 
sie Krieg mit diesem König anfangen und die griechische 
Freiheit vor seiner Eroberungssucht retten sollten. Aber 
dagegen war wieder derRcdner Aeschines aufgetreten, der 
von Philipp immer neue Geldgeschenke empfing, und 
deswegen sein großer Freund war. Der beschrieb ihn 
immer als den besten Freund Athens, von dem man 
nur Gutes erwarten könne. Er.verhinderte dadurch, 
daß die Athener dem Rathe des Demostencs folgten; 
sie schickten keine Kriegstruppen gegen Philipp, und 
ließen es geschehen, daß dieser König, wie schon gesagt, 
eine griechische Landschaft nach der andern eroberte. 
Nun aber, da sie mit den Thebanern beinah nur noch 
allein übrig waren, sahen sie wohl ein, daß Demosthenes 
Recht gehabt habe, sie geriethen jetzt in Angst, daß die 
Reihe der Unterjochung nun auch an sie kommen werde, 
und diese Angst war auch nicht ohne Grund. Philipp 
begann jetzt auch den Krieg mit den Thebanern, und 
man sah deutlich, daß er dann die Unterjochung Grie¬ 
chenlands vollenden wolle. Da erst folgten die Athener 
dem Demosthenes, der sie durch seine Rede zur letzten 
Vertheidigung der griechischen Freiheit auffvrderte. Sie 
zogen mit Kriegstruppen aus, den Thebanern zu Hülfe, 
und mit den Thebanern zogen sie gegen Philipp, und 
er erwartete sie mit seinem Kriegsheer auf einem Felde 
bei Charonea, ziemlich in der Mitte von Griechenland. 
Da wurde nun die Schlacht von Charonea geliefert, im 
Jahre 338 vor Christi Geburt, in weicher sich die Athe¬ 
ner und Thebaner noch ganz verzweifelt gegen die Macht 
Philipps wehrten, aber doch von ihm überwunden wur-
	        
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