Full text: Naturgeschichte der Mineralien, Pflanzen und Thiere und insbesondere des Menschen (Abth. 2)

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chen und Würzelchen aus der Erde und zerdrückte es, 
und da erblickte man ein paar Tröpflcin, so schön 
weiß, wie Milch. „Das Mehl in dem Körnlein, 
sagte der Vater, saugt so viel Feuchtigkeit aus der 
Erde ein, daß es so zu sagen zu einem Milchbrey 
wird. Wie sorgfältig hat Gott dem zarten Keime 
eine so zarte Nahrung bereitet!" 
„Wenn ein Körnlein, sprach der Vater, ver¬ 
kehrt in der Erde liegt, so dringen die Würzelchen 
dennoch abwärts und die Blattspitze wendet sich auf¬ 
wärts. Wer hat ihnen gesagt, daß dieß geschehen 
muß, damit sie weitere Nahrung finden, und in der 
Folge mehrere grüne Blättchen, den Halm und die 
goldene Aehre hervorbringen können? — Wie es mit 
dem Roggenkörnlein ist, auf ähnliche Art ist es mit 
allen Getreidekörnlein. So seht ihr z. B. in dem 
Korn des türkischen Weizens, wenn es, wie in der 
Fig. B durchschnitten ist, ganz im Innern den Keim 
des künftigen Pflänzchens liegen, der wie aus drey 
Theilen zusammengesetzt ist, davon der oberste bey b. 
das Knöspchen, ä. den Stängel, e. die Wurzel dar¬ 
stellt , a. ist das nährende Eyweiß (der Mehlkörper), 
den man auf Fig. A a. deutlicher sieht, so wie bey 
6. das Würzelchen und bey f. die Oeffnung, durch 
welche das Korn die nährenden Säfte aufnahm. Wie 
klein erscheint meist dieser Ansang gegen die Größe
	        
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