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(Wichtigkeit der Salzhaltigkeit des Meeres im Haushalte der Natur und im
Haushalte vieler Menschen!) — In geringer Menge ist das Meerwasser
wie das Süßwasser farblos; in Meeren, Flüssen und Seen aber ist
es gefärbt, und zwar an verschiedenen Stellen verschieden, blau oder
grün. (Beispiele!) — Einen prächtigen Anblick gewährt besonders in
den tropischen Meeren das Meeresleuchten, welches von leuchtenden
Tierchen herrührt. — Die Gestalt des Meeresgrundes wechselt,
ähnlich wie die des Festlandes, aber im allgemeinen nicht in so schroffen
Übergängen. Die größte zur Zeit bekannte Meerestiefe beträgt 8500 m,
die mittlere Tiefe der Ozeane beträgt etwa 3700 m. Die Tiefe der
europäischen Binnenmeere ist bedeutend geringer.
3. Meeresspiegel oder Niveau nennt man die Fläche des
unbewegt erscheinenden Meeres. — Die Erhebung eines Gegenstandes
über den Meeresspiegel heißt seine absolute Hohe, die Erhebung
über einen Punkt des Landes oder eines Festlandgewässers seine
relative Höhe. (Zeichnung!)
4. Abgesehen von den durch die Rotation und Revolution
der Erde bedingten Bewegungen des Meeres hat dieses drei ihm
eigentümliche Bewegungen:
a) Die Wellenbewegung, hauptsächlich hervorgerufen durch den
Wind. (Vergl. die Wellenbewegung eines gespannten Seiles! Höhe der
Wellen! Sturmfluten!) — Den Anprall der Wellen an steile
Stiften nennt man Brandung.
b) Die Ebbe und Flut (Gezeiten) oder das in durchschnittlich
25 Stunden zweimal eintretende Fallen und Steigen des
Meeres, hervorgerufen durch die Anziehungskraft des Mondes
und der Sonne. Die Hohe der Flut ist verschieden nach Zeit
und Ort. Sie ist am stärksten zur Zeit des Voll- und Neu¬
mondes (Springflut), am schwächsten zur Zeit der Quadraturen
(Nippflut). Sie ist anderseits am stärksten zwischen den Wende¬
kreisen und nimmt nach den Polen hin ab; am stärksten ferner
auf den freien Weltmeeren (am meisten bemerkbar an den
Rändern), schwächer auf den Binnenmeeren. (Das für Handels¬
städte wichtige Eindringen der Flut in die Flüsse!)
c) Die in erster Linie durch die Winde erzeugten Meeres¬
strömungen, deren Gesetze im wesentlichen dieselben sind mit
denjenigen der Luftströmungen; nur treten sie bei jenen wegen
der Festländer nicht so klar hervor. Am genauesten erforscht
find die Strömungen des Atlantischen Ozeans, speziell der
Golfstrom, so genannt, weil er zum Teil in einem Golf,
nämlich im Golf von Mejico (Mechchiko) feinen Ursprung hat.
— Zu beiden Seiten des Äquators durchzieht nämlich der
Aquatorstrom den Atlantischen Ozean von O. nach W. bis zu
der Ostspitze Südamerikas, wo er sich gabelt. Der größere
Teil wälzt sich an der Küste entlang nach N. bis zu den