Metadata: Quellenbuch für den Geschichtsunterricht

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Der Schwanenorden. 
Christi Geburt 1400 Jahre und danach tm 15. Jahre, am Vorabend von 
St. Philippi und Jacobi, Unseres Reiches, des Ungarischen ... im 29. 
und des Römischen im 5. Jahre. 
Aus Befehl des Königs — Johann, Propst von Striegau, Vizekanzler. 
b) Die ©egeiwerficfieEiing iPrieisridis vom Z. fflai 1415. 
Riedel, Codex diplomaticus Brandenburgensis. 2. Teil. 3. Bd. S. 229. 
„Wir fridricli, von gotes gnaden Burggraue czu Nurem- 
berg, Bekennen vnd thun kunt offenbar mit diesem brief allen 
den, die In sehen oder hören lesen, . . daß er die ihm und seinen 
Erben von Sigismund gegebene Mark dem König Sigismund und seinen 
Erben oder dem König Wenzel von Böhmen und seinen Erben „ob und 
wann sie das begehren, und welche Zeit im Jahre es sei, für 400 000 Gulden 
wieder abtreten wolle. Auch soll, wenn Wir und Unsere Erben gänzlich 
und gar mit dem Tode abgehen sollten — da Gott vor sei! — die vor¬ 
genannte Mark mit ihrer Kur und dem Erzkämmereramte und allem Zubehör 
an den genannten Unseren Herrn König und seine Erben fallen. Auch 
bekennen Wir, daß, wenn Wir mit seinem Geheiß, seiner Gunst und seinem 
Willen Römischer König1 werden sollten, die jetztgenannte Mark mit der 
Kur und dem Erzkämmereramte uud allem und jeglichem Zubehör an ihn 
und seine ehelichen Leibeserben wieder fallen soll. 
Gegeben zu Konstanz nach Chrisü Geburt 1400 Jahre und danach 
dem 15. Jahr, am Freitage nach Sankt Philipp und Jakob." 
62. Der Schwanenorden. 
Am 29. September 1440 stiftete Kurfürst Friedrich II. den Schwanenorden 
(Stiftungsurkunde bet Riedel, Codex diplomaticus Brandenburgensis. 3. Teil. 1. Bd. 
S. 238), der „dreißig Männer, die echt und recht zu Helm und Schild geboren sind, und 
sieben Frauen" umfaßte. Diese gelobten, „alle Tage zu Ehre und Lob Unserer Lieben Frauen 
mit Innigkeit und Andacht 7 Vaterunser und 7 Ave Maria zu beten oder dafür 7 Pfennige 
an die armen Leute zu geben, an allen Vorabenden zu ibren Festen, wie sie alljährlich in 
der hl. Kirche begangen werden, zu fasten und die Feste selbst mit großer Würdigkeit 
begehen zu wollen". Am 15. August 1443 erweiterte der Kurfürst die Stiftung. Aus 
der betreffenden Urkunde (Riedel a. a. O. S. 257); Hier nach Prinz, Quellenbuch S. 238 
das folgende. 
Auslegung und Bedeutung des Ordens. —- Damit Unsere Absicht und 
Meinung auch zu guter Anweisung anderer Leute desto mehr kund werde, haben Wir ein 
Kleinod machen lassen und angenommen, welches in nachgeschriebener Weise getragen werden 
soll: Wir nennen das Kleinod den „Orden Unserer Lieben Frauen". An dem Orden hängt 
Unserer Lieben Frauen Bild vor der Brust in einem Mond- und Sonnen¬ 
schein mit dem Gruße: „Gegrüßet feist du, der Welt Herrin!" zum Zeichen, daß Wir 
der Gnade, welche Wir durch sie empfangen haben, in Unserem Herzen gedenken und 
nimmer vergessen sollen; und wenngleich die Himmelskönigin über alle Heiligen erhöht ist 
und schöner als der Mond und auserlesener ist als die Sonne, so ist sie doch die Fürstin 
1 Der Römische König war der bei Lebzeiten des Kaisers gewählte Nachfolger.
	        
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