336. Wer nicht wohl gehorchen gelernt hat, wird auch
niemals gut befehlen.
335. Wer Pech angreift, der besudelt sich damit; und
wer sich gesellet zumHoffärtigen, der lernet Hoffart.
336. Wer ferne Missethat bekennet und laßt, dem wird
sie vergeben werden.
337 Wer seine Ohren verstopfet vor dem Schreien des
Armen, der wird auch rufen, und nicht erhöret
werden l
338. Wer feine Zunge bewahret, der verspüret sich viel
Angst.
339. Wer seine Ruthe schonet, der hasset seinen Sohn;
wer ihn aber Ueb har, der züchtiget ihn bald.
340. Wer sich gerne strafen läßt, der wird weise werden;
wer aber ungestraft seyn will, der bleibet ein Narr.
341. Wer sich nicht gewöhnet dw Menschen, die um ihn
sind, so viel an ihm ist, glücklich zu machen, der
liebet die Menschen überall nicht.
342. Wer sich selbst Schaden thut, den heißt man billig
einen Erzbösewicht.
343. Wer sich zu bethen schämt, der schämt sich auch der
größten Ehre, Ist unwerth Mensch zu seyn, und werth,
daß er zum Vieh gehöre.
344. Wer Sünde thut, der ist der Sünden Knecht, und
verletzet seine Seele.
345. Wer still in Gotteö Fügung ruht, Mit dem macht
er eö immer gut.
346. Wer unschuldig lebt, der lebt sicher.
347. Wer vieles gut thun will, muß immer nur Eines thu».
348. Wer wohl reden will. der muß vorher wohl denken.
349. Wer Zank liebet, liebet die Sünde, und wer leine
Thür hoch machet, ringt nach Unglück.
350. Wer zu Ehren kommen will: muß vorher leiden.
351. Wer zu früh reitet, muß ipat zu Fuße gehen.
352. Wer zu Grunde gehen soll - der wird zuvor stolz;
und stolzer Muth kommt vor dem Falle.
353. Weß das Herz voll ist, deß gebt der Mund über.^
354. Wider Verleumdnna ist Stillschweigen das beßte .
Mittel; gleich wie man unbeschädigt bleibt/ wenn
man