Full text: Vaterlandskunde, ein geographisches-geschichtliches Handbuch, zunächst für die Bewohner der Preußischen Rhein-Provinz

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O. bis an die Oder-fortzieht, das Gebiet der Elbe und March 
von dem der Oder trennt und die Sudeten oder die Su¬ 
detsch genannt wird. Den preuß. Staat berühren sie an der 
Ostseite Böhmens und der Westseite Schlesiens, und die ganze 
Bergkette, die die höchsten Gebirge Norddeutschlands enthält, 
bildet ein Hochland, welches eine Menge Erhebungen trägt, die 
zu 5000 FußMcereshöhe aufsteigen. Die höchste und gedräng¬ 
teste Masse, die die Grenze zwischen Nord- und Süddeutschland 
bildet, heißt das Riesengebirge. Es beginnt bei Friedberg 
am Queis an der Grenze''der Oberlausitz, und macht drei Striche 
aus. Der erste, das Böhmerwaldgebirge, bildet die Grenze zwi¬ 
schen Böhmen und Schlesien. Der zweite Theil, das Mähri¬ 
sche Gebirge, erstreckt sich von dm Karpathen bis in die Graf¬ 
schaft Glatz; dann folgt das kesselartige Gebirge der genannten 
Grafschaft und von da heißt der Gebirgszug das Riesengebirge, 
welches zwischen der preußischen Stadt Schmiedcberg und der 
böhmischen Stadt Hohenelbe am höchsten ist. Es trägt auf sei¬ 
nem Rücken einzelne Kuppen, wie die Schnee- oder Ricsenkoppe, 
4900 Fußhoch. Ueber den Kamm des Gebirges zieht sich die Grenze 
zwischen Böhmen und Sachsen. Oestlich sieht man von der ei¬ 
gentlichen Koppe sämmtliche Gebirgsreihen bis tief in Mähren 
hinein; westlich nach Böhmen hin erblickt man einen 1500 Fuß 
tiefen Thalgrund, der Riesen- oder Teufelsgrund genannt. Auf 
der in gleichmäßiger Höhe fortgehenden schmalen Ebene des 
Kammes erheben sich gegen 30 Kuppen, welche jedoch die Höhe 
der Riesenkoppe nicht erreichen; darunter: das große Rad, 4767 
Fuß, die große Sturmhaube, 4560', die kleine Sturmhaube, 
4458', der Seifenberg, 4489', die Seifenlehnen mit der Ham¬ 
pelsbaude, 3839', der Reifträger, 4280', der große Teich, 3786', 
der Ochsenkopf, 2744', der Kynast, 1822' hoch. Der nordwest¬ 
lichste Theil des Riesengebirges wird das Jsargebirge ge¬ 
nannt, mit der 3379' hohen Tafelfichte, an deren nordöstl. Fuße 
die Isar entspringt. Durch eine flache Vertiefung hängt mit 
der Tafelfichte das Heufuder zusammen. Die letzten Spuren 
des Gebirges liegen südwärts von Liegnitz und bei Bunzlau in 
der Gegend von Haynau. Unter den Gebirgen der Grafschaft 
Glatz sind die Schneeberge die höchsten. Der größere, dessen 
beide Felsenkuppen die Schwalbensteine heißen, erhebt sich 4209 
Fuß hoch. Der kleinere, südwestlich vom großen gelegen, hat eine 
Höhe von 3832 Fuß. Andere Höhen sindder Schwarzeberg, Mit¬ 
telberg, der Kammkoppel, die Klappersteine. Zu den Glatzer Ge¬ 
birgen gehört das H ab elschwerdt er, Gebirge, welches sich zu 
3200 Fuß Höhe erhebt, mit dem Köhlberge, Meidelberge, dem 
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