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germeisterei Wülfrath, durchströmt das seiner merkwürdigen
Grotten und Felsenbildungen wegen sehenswerthe Mettmanner
Gestein, ein Kalkgebirge, und ergießt sich bei Düsseldorf in den
Rhein. Das Klima ist durchgängig gesund, jedoch nach Lage
und Höhe der Gegenden verschieden. Der Kreis zeichnet sich
durch Gewerbthätigkeit, namentlich durch seine Seiden-, Halbsei¬
den-, Sammet- und Banmwollen-Manufakturen und Bleichereien
(in Elberfeld, Barmen. Langenberg), durch die Fabrikation klei¬
nerer Eisen- und Stablwaaren (in Kronenberg, Velbert, Heili-
genhaus, Neviges, Wülfrath) aus. Er hat 3339 Stühle in
Seide und Halbseide, 1051 in Baumwollen- und Halbbaumwol¬
lentuch, 20 in Wollen-und Halbwollentuch, 60 Strumpfwebstühle,
12,737 Bandstühle (Gänge), 7 Baumwollspinnereien (wovon 5
mit Dampf betrieben werden) mit 12,676 Spindeln, 13 Tuch-
scheerer und Tuchbereiter, 170 Färber und Zeugdrucker, 8
Schnellbleichen mit 56, und 32 gewöhnliche Bleichen mit 62 Ar¬
beitern, 371 Großhändler, 182 Grob-, Huf- und Waffenschmiede,
1278 Messer-, Nagelschmiede und Schlösser, 67 Gürtler, Schwert¬
feger und Metallknopfmacher, 25 Kupferschmiede, 43 Roth-,
Gelb- und Glockengießer, 20 Stahl- und Eisenhämmer, 47 Ge¬
treide- (Wasser-), 8 Oel-, 2 Walk-, 10 Loh-, 2 Papiermühlen,
1 Säge- und 1 Farbmühle, 4 Theeröfen, mebrere Vitriolsiede-
reicn, 1 Alaunsiederei, 3 Töpfereien, 5 chemische Fabriken, 2
Glashütten, 28 Kalkbrennereien, 4 Ziegeleien, 7Buchdruckercien,
7 Lithographien ilnd Kupferdrnckereien. Mehrere Kunststraßen,
wie die westphälische, durchschneiden den Kreis. Die Eisenbahn
von Düsseldorf nach Elberfeld ist im Bane begriffen. Die ev.
Einw. haben 22 Kirchen, die kath. 8 Pfarrkirchen und 2 Ka¬
pellen, die Juden 2 Synagogen. Es gibt 74 öffentliche und 6
Privat-Elementarschulen, 1 Gymnasium, 1 Gewerbschnle, 1 Real¬
schule, 2 höhere Bürgerschulen und 1 Töchterschule im Kreise.
Er wird eingetheilt in dre Oberbürgermeifterei Elberfeld mit
35,619 Einw., in die Bürgermeistereien: Barmen mit 29,560,
Kronenberg 6,284. Haan 7,304, Mettmann 5,402,
Wülfrath 4,578, Velbert 5,711, Hardenberg mit
10,074 Einw.
Elberfeld war ursprünglich ein Rittersitz und bestand im
Anfange des 14. Jahrh, ans einer Haupt- und Vorburg und
sechs Höfen, dem Thurm-, Weiden-, Pütz-, Fried-, Thomas-,
Beck- oder Backhof, dann aus einer Schloßkirche (Antonikirche),
wovon noch Manern hinter döm jetzt vorhandenen Melbeck'scben
Hause zu sehen sind; die Burg mit den dazu gehörenden Be¬
sitzungen war eine von Berg unabhängige Herrschaft. Im 2.1176