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Aus der römischen Sage und Geschichte.
1.
Italien und feine Bewohner.
Viele Tausende suchen alljährlich das sonnige Italien auf, das Das Festland.
Land der Goldorangen und des feurigen Weines, das Land, über beut
sich ein heitrer Himmel wölbt und dessen Küsten das blaue Mittel-
ländische Meer bespült.
Doch nicht die hehre Schönheit der Natur allein lockt die Menschen
dahin: da erzählen auch versallue Tempel, hochragende Säulen und
herrliche Bildwerke von längst entschwundner Zeit.
Dort wohnten schon im grauen Altertume viele Völkerschaften. Die
grasreichen Abhänge des Apennin, der die langgestreckte Halbinsel burch-
streicht, boten treffliche Weibeplätze, bie ausgebehnten Wälber auf bem
Gebirge bas wichtige Holz. Die Ebenen, burch welche bie Flüsse Arno
unb Tiber zum Meere eilen, spenbeten reichlich Felbsrüchte, unb bas
gesegnete Tiefland von Campänien glich einem Garten Gottes, wenn
auch ber nahe Besüv mit Lavaströmen und Aschenregen drohte. Zahl-
reiche Buchten an der Westküste lockten die Bewohner hinaus aufs Meer
zu Schiffahrt und Fischfang.
Dicht dabei bot bie fruchtbare Insel Smlien mit bem ranchenben Die Insel
Ätna Getreibe in verschwenberischer Fülle. ©teilten.
Die große Potiefebene und bie Sübabhänge ber Alpen wurden in
alter Zeit noch nicht zu Italien gezählt.
Unter den Völkerschaften der Halbinsel stiegen die Römer zu Die Römer,
höchster Macht empor. Sage unb Geschichte wissen Bebentendes von ihnen
zu berichten.
Sie waren Heiben. Ihre Götter hatten viel Ähnlichkeit mit ben
Gottheiten ber Griechen: bem Zeus entsprach Jüppiter, ber Hera
Inno, bem Ares Mars, bem Hermes Mercnr.
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